Berlin-Friedrichshain: Rigaer Straße: Wieder Auseinandersetzung zwischen Polizei und Linken
Nach der Straßenschlacht zwischen 300 Linken und der Polizei in der Nacht zum Sonntag gab es am Sonntagabend wieder Auseinandersetzungen in Friedrichshain.
Nachdem sich in der Nacht zu Sonntag in der Rigaer Straße in Friedrichshain rund 300 Linke eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert hatten, kam es dort am Sonntagabend erneut zu Ausschreitungen. Die Beamten wurden nach Polizeiangaben gegen 19 Uhr von Anwohnern der Rigaer- und Liebigstraße wegen anhaltender Ruhestörungen gerufen. Dort angekommen seien die Polizisten auf etwa 50 Personen gestoßen, sich sofort vermummt hätten, Gegenstände auf die Fahrbahn brachten sowie mit Flaschen und Farbbeuteln warfen.
Nachdem die Beamten mit der Räumung des Platzes begannen, sollen sich die Randalierer in die umliegenden Häuser zurückgezogen und zum Teil mit "pyrotechnischen Gegenständen, Farbbeuteln und Obst" von den Dächern geworfen haben. Der Einsatz eines Polizeihubschraubers habe dann die Lage gegen 21.30 Uhr beruhigt. Ein Polizeibeamter sei bei dem Einsatz verletzt worden, konnte aber im Dienst verbleiben.
Insgesamt wurde fünf Personen vorübergehend festgenommen. Es wurden Strafermittlungsverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet.
"Lange Nacht der Rigaer Straße am Sonntag"
Für Samstagabend, beziehungsweise Sonntagnacht hatten zuvor mehrere linke Gruppen im Internet zur "Langen Nacht der Rigaer Straße" aufgerufen. Sie versammelten sich nach Angaben der Polizei an der Kreuzung Rigaer Straße/Liebigstraße und vor einer Kneipe kurz vor der Kreuzung Rigaer Straße/Samariterstraße. "Sie blockierten die Fahrbahn. Im weiteren Verlauf wurden Baumaterialien und Holzpaletten auf die Straße geschleppt und in Brand gesetzt", erklärte eine Polizeisprecherin. Als Polizisten die Brände löschen wollten, seien die Beamten mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen worden.
Nachdem Verstärkung gerufen wurde, konnte die Feuerwehr die Brände löschen. Etwa 320 Beamte waren im Einsatz, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Nach Angaben der Polizei versammelten sich aber während der ganzen Nacht zum Sonntag immer wieder 50 bis 100 Personen auf der Rigaer Straße, schleppten Gegenstände auf die Fahrbahn und warfen Flaschen. Erst gegen 3.30 Uhr beruhigte sich die Lage endgültig. Insgesamt wurden neun Personen festgenommen, 19 Strafanzeigen - unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Widerstands und Sachbeschädigung - wurden geschrieben. 26 Polizisten trugen leichte Verletzungen davon, ein Polizist musste seinen Dienst beenden.
Frank Henkel: "Kriminelle Gewaltaktion"
Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) verurteilte die Ausschreitungen als „kriminelle Gewaltaktion“. Henkel sagte: „Unter dem Deckmantel einer Informationsveranstaltung zu Fragen der Stadtentwicklung haben Chaoten die Auseinandersetzung mit der Polizei gesucht.“ Es sei ihnen nicht um Diskussion, sondern nur um Gewalt gegangen.