Charlottenburg-Wilmersdorf: Raserunfall auf dem Kurfürstendamm
In der Nacht zu Montag krachten an der Ecke Cicerostraße zwei Mercedes zusammen. Mindestens einer war laut Polizei viel zu schnell.
Vier Männer wurden bei dem Zusammenstoß verletzt. Nach Polizeiangaben geschah der Unfall 22.30 Uhr am Kurfürstendamm Ecke Cicerostraße. Ein 23-Jähriger soll mit hoher Geschwindigkeit mit seinem Mercedes auf dem Kurfürstendamm in Richtung Adenauerplatz gefahren sein. Auf der Kreuzung Cicerostraße stieß er mit dem Fahrzeug eines 28-Jährigen zusammen, der den Kurfürstendamm in Richtung Cicerostraße überquert haben soll.
Durch den Zusammenstoß kam der Jüngere mit seinem Wagen von der Fahrbahn ab, riss ein Verkehrszeichen aus dem Boden und kam schließlich auf dem Gehweg zum Stehen. Der andere Unfallwagen schleuderte ebenfalls noch rund 30 Meter weiter und kam schließlich entgegengesetzt zur Fahrtrichtung zum Stehen. Durch herumfliegende Fahrzeugteile kam es auch zu Beschädigungen an einem Ford, der am Fahrbahnrand parkte.
Laut Zeugenaussagen soll zumindest der Jüngere der beiden mit überhöhter Geschwindigkeit über den Kudamm gefahren sein. Neben den beiden Fahrern erlitten auch zwei 29 und 39 Jahre alte Insassen des 23-Jährigen Verletzungen. Alle vier wurden von der Feuerwehr in Krankenhäuser gebracht.
Der Kudamm gehört zu den bevorzugten Berliner Straßen, in denen mit getunten, schnellen und teuren Autos geprotzt wird. Seit dem tödlichen Unfall durch einen Raser hat die Polizei die Szene in den Blick genommen und kontrolliert regelmäßig.
Im Februar hatte das Landgericht in einem aufsehenerregenden Prozess lebenslange Freiheitsstrafen gegen die zwei Raser verhängt, die sich Anfang 2016 ein illegales Rennen auf Kudamm und Tauentzienstraße geliefert hatten. Beim Zusammenstoß mit einem weiteren Wagen war ein Unbeteiligter zu Tode gekommen. Die Richter schufen einen Präzedenzfall, indem sie erstmals Teilnehmer eines solchen Autorennens wegen Mordes verurteilten.