Spontaner Protest am Flughafen Berlin-Tegel: Polizisten von Demonstranten attackiert
Am Donnerstagmorgen ist es nach einer spontanen Demonstration gegen die Abschiebung eines Flüchtlings zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Pfefferspray wurde eingesetzt, 100 Beamte waren vor Ort.
Eigentlich hatte alles ganz friedlich begonnen: Am Donnerstagmorgen gegen 8.30 Uhr hatten sich etwa 35 Demonstranten zu einer spontanen Demonstration im Terminal C versammelt, um gegen die für diesen Tag angesetzte Abschiebung eines 27-jährigen Flüchtlings zu protestieren. Weitere 15 Demonstranten kamen mit dem gleichen Ziel vor einer Betriebszufahrt des Flughafens zusammen.
Die Aktivisten machten nach Angaben der Polizei lautstark mit Parolen und Trillerpfeifen auf ihr Anliegen aufmerksam. Da es sich um eine nicht angemeldete Demonstration handelte und sich kein Verantwortlicher zu erkennen gab, wurden die Aktivisten von der Polizei zum Verlassen des Terminals aufgefordert. Dieser Aufforderung kamen die Demonstranten gegen 8.50 Uhr auch ohne weiteres nach.
Draußen vor dem Terminal, im öffentlichen Bereich des Flughafens, kippte die Situation. Die laut Polizei "etwa vier bis sechs" Beamten wollten die Personalien der Demonstrationsteilnehmer kontrollieren, weil sie gegen das Versammlungsgesetz verstoßen hatten. Daraufhin wurden sie von einem Teil der Aktivisten tätlich angegriffen. Einer der Demonstranten versuchte nach Angaben der Polizei sogar, die Dienstwaffe eines Beamten aus dessen Holster zu ziehen. Daraufhin setzten die Polizisten Pfefferspray gegen die Demonstranten ein. Auch wurde Verstärkung durch zwei Einsatzhundertschaften angefordert, die in der Nähe waren. Um kurz nach 9 Uhr waren nach Angaben der Polizei rund 100 Beamte vor Ort.
Mittlerweile hatten sich die Demonstranten vom Ort des Geschehens entfernt. Die Polizei setzte nach und stoppte die Gruppe. Fünf Demonstranten wurden vorläufig festgenommen. Nachdem ihre Personalien festgestellt wurden, kamen sie wieder auf freien Fuß. Ein Demonstrant wurde in Gefangenensammelstelle gebracht und dort erkennungsdienstlich behandelt. Danach wurde auch er freigelassen. Im Zuge der Auseinandersetzungen wurden zwei Polizisten leicht verletzt, blieben aber im Dienst.
Insgesamt wurden sieben Strafermittlungsverfahren eingeleitet: Fünf wegen Landfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung, eines wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und eines wegen versuchter Körperverletzung. Außerdem stellten die Beamten Anzeigen wegen Widerstand und wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aus.
Laut eines Sprechers der Flughafengesellschaft wurde der Flugverkehr durch die Auseinandersetzung nicht beeinträchtigt.
Nach Tagesspiegel-Informationen wurde die Abschiebung des 27-jährigen Flüchtlings verschoben.
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