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Wedding: Polizisten schießen mehrmals auf Mann

Bei einem Einsatz der Polizei in Wedding haben Beamte mehrmals auf einen Mann geschossen. Er soll zuvor die Polizisten bedrängt haben. Der Getroffene kam mit schweren Verletzungen in eine Klinik.

Zwei Polizisten haben am Sonnabend in Wedding einen bewaffneten Mann durch mehrere Schüsse lebensgefährlich verletzt. Er wurde in einer Klinik notoperiert. Zeugen hatten kurz nach 14 Uhr den Notruf gewählt, weil ein Unbekannter mit Messer und Axt durch die Antwerpener Straße laufe. Die Besatzung eines Streifenwagens entdeckte den Mann und forderte ihn auf, die Waffen hinzulegen. Er ignorierte alle Aufforderungen, auch der Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock war nach Angaben eines Polizeisprechers erfolglos. Die Lage sei eskaliert, der Polizist und seine Kollegin feuerten mehrfach auf den 50-Jährigen, trafen ihn in den Beinen und im Oberkörper. Der genaue Ablauf war am Abend noch unklar. Um 14.32 Uhr riefen die Beamten dann den Rettungswagen.

Was der Mann mit der Axt wollte, ist unklar. Nach ersten Ermittlungen ist er im Kiez nicht bekannt. Der Polizei fiel er in der Vergangenheit wegen kleinerer Delikte auf. Hinweise auf eine geistige Störung gibt es bislang nicht. Überprüft werden soll, ob der Mann unter Alkohol oder Drogen stand. Wie immer bei Schussabgaben durch Polizisten ermittelt nun eine Mordkommission. Der Tatort wurde am Abend mit einem 3D-Laserscanner exakt vermessen und fotografiert.

Zuletzt hatten im August 2011 ein Polizist in Reinickendorf eine psychisch kranke Frau erschossen, die mit einem Messer auf einen Kollegen losgegangen war. Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen wegen des Schusses Wochen später eingestellt. Denn der Polizist habe in Nothilfe – einer Notwehr zugunsten anderer – gehandelt.

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