Tat am Alexanderplatz: Polizei fasst zweiten Verdächtigen für Überfall auf Geldtransporter
Mitte Oktober hatten fünf Maskierter einen Geldtransporter überfallen. Nun fasste die Polizei den Logistiker der Bande. Es gibt Spuren zu arabischen Clans.
Die Berliner Polizei hat einen zweiten Mittäter des bewaffneten Überfalls auf einen Geldtransporter am Alexanderplatz geschnappt. Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) und Spezialeinsatzkräfte haben am Donnerstagmorgen einen 32-Jährigen in dessen Wohnung in Mariendorf festgenommen, gegen ihn war ein Haftbefehl erlassen worden, der nun vollstreckt wurde. Der Mann kam in Untersuchungshaft. Der 32-Jährige wird der Beihilfe zum schweren Raub beschuldigt, er sei dringend tatverdächtig. Er soll der Logistiker der Bande und für den Überfall ein Fahrzeug und Hydraulikwerkzeuge besorgt haben, mit denen der Geldtransporter geöffnet wurde.
Verbindung zu deutsch-arabischen Clans - gefasste Täter aus dem Libanon
Auf die Spur kamen die Ermittler dem 32-Jährigen durch das Geständnis eines Mitttäters. Ob es sich dabei um den 38-Jährigen handelt, der am Überfall beteiligt gewesen sein soll und vor einer Woche wegen versuchten Mordes und schweren Raubes verhaftet worden war, blieb offen. In der Wohnung des 38-Jährigen hatten die Ermittler Beweismittel sichergestellt, die den Tatverdacht erhärtet haben, dass der Mann am Überfall beteiligt war. Die Täter werden der organisierten Kriminalität zugerechnet, es gebe Verbindungen zu deutsch-arabischen Clans, heißt es aus Ermittlerkreisen. Die verhafteten Männer stammen nach Tagesspiegel-Informationen aus dem Libanon.
Fünf maskierte Männer hatten am 19. Oktober in der Schillingstraße in der Nähe des Alexanderplatzes einen Geldtransporter gestoppt und mit zwei Wagen eingekeilt. Dann bedrohte die Bande die Besatzung des Geldtransportes mit Schnellfeuerschusswaffen
Nachdem sie die Tür des Transporters aufgebrochen hatten, entwendeten sie eine hohe Summe Bargeld und flüchteten. Ein Polizeiwagen, der die Verfolgung aufnahm, wurde aus einem der Fluchtfahrzeuge beschossen. Einen Teil des Geldes hätten die unbekannten Täter noch am Tatort verloren und den anderen Teil mussten sie nach einem Unfall in Kreuzberg in einem der beiden Fluchtwagen zurücklassen.
Das erbeutete Geld dürfte ohnehin unbrauchbar gewesen sein: Die Behälter, in denen sich das Geld befindet, sind mit Farbpatronen versehen, die bei einem Überfall explodieren. Die Scheine werden eingefärbt und damit nutzlos.
Alexander Fröhlich