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Vor diesem Haus in Friedrichshain spielten die Kinder, als sie plötzlich aus dem 2. Stock beschossen wurden.
© Sandra Dassler
Update

Berlin-Friedrichshain  : Neunjähriger von Schuss verletzt - 47-Jähriger Schütze gesteht

Ein 47-Jähriger hat bei der Polizei zugegeben, am Donnerstagabend aus einem Wohnhaus in Berlin-Friedrichshain einen Schuss mit einem Luftgewehr abgegeben zu haben. Ein auf der Straße davor spielender Junge hatte einen Bauchschuss erlitten. Er wurde noch in der Nacht operiert, ist aber inzwischen außer Lebensgefahr

Ein 47-jähriger Mann hat bei der Polizei eingeräumt, am Donnerstagabend aus seiner Wohnung in Berlin-Friedrichshain mit einem Luftgewehr geschossen zu haben. Der Schuss traf einen auf der Straße spielenden Jungen. Zeugen dachten zuerst, jemand hätte einen Böller gezündet. Gegen kurz nach 19 Uhr war an der Straße der Pariser Kommune Ecke Am Wriezener Bahnhof ein lauter Knall zu hören, wie die Polizei am Donnerstagabend meldete. Eine Gruppe von Kindern hatte vor einem Wohnhaus gespielt. Unmittelbar nach dem Knall sackte der neunjährige Junge zusammen und lief, als er das Blut auf seinem Bauch entdeckte, zu seiner Mutter.

Die rief angesichts der schweren Verletzung gegen 19.40 Uhr die Feuerwehr zur Hilfe. Rettungssanitäter versorgten die Schusswunde im Bauch des Jungen, er wurde im Krankenhaus sofort operiert. Er schwebt nicht in Lebensgefahr.

Die anderen Kinder hatten gesehen, dass der Schuss aus einer Wohnung im zweiten Stock eines Wohnhauses abgegeben worden war. Dort traf die Polizei sieben Personen an, fünf Männer und zwei Frauen. Außerdem wurde ein Luftdruckgewehr gefunden. Alle sieben wurden in Gewahrsam genommen und noch am Donnerstagabend vernommen, um zu ermitteln, wer geschossen hatte, ob gezielt geschossen wurde und was die Hintergründe der Tat sein könnten. Am Freitag gab der 47-jährige Familienvater an, dass er geschossen habe. Ob gezielt oder nicht, ließ er ebenso offen wie das Motiv. Seine 45-jährige Ehefrau sowie drei seiner Söhne im Alter von 16, 19 und 22 Jahren sollen ebenso wie ein weiterer 22-Jähriger, der offenbar bei der aus Polen stammenden Familie zu Besuch war, noch am Freitag entlassen werden. Unter den Festgenommenen war auch die 13 Jahre alte Tochter, die von der Polizei an den Kindernotdienst übergeben worden war.

Der 47-jährige mutmaßliche Schütze wurde noch am Freitag einem Haftrichter vorgeführt, danach aber wieder auf freigelassen. Ihm wird versuchter Totschlag vorgeworfen.

Lesen Sie hier, wie die Nachbarn den Vorfall aufgenommen haben. Keiner von ihnen kann sich erklären, wie es zu der Tat kam.

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