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Mohamed (links) ist tot. Sein mutmaßlicher Entführer hat eingeräumt, auch Elias aus Potsdam getötet zu haben.
© Polizei

Fall Mohamed und Elias: Haftbefehl wegen Mordes gegen Silvio S. erlassen

Ein Richter hat gegen den mutmaßlichen Mörder von Mohamed und Elias Haftbefehl erlassen. Der 32-Jährige äußert sich nicht mehr zu den Vorwürfen.

Gegen den mutmaßlichen Mörder des vierjährigen Mohamed und des sechsjährigen Elias wurde noch am Freitagabend Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Der 32-jährige Silvio S. hatte die Tötung der beiden Kinder am Donnerstag bei der polizeilichen Vernehmung gestanden. Seitdem schweigt er.

Der Richter hatte, so Steltner, keine Zweifel daran, dass die Tötung von Mohamed mehrere Mordmerkmale erfüllt. So sei der Junge nach bisherigen Erkenntnissen heimtückisch, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs und zur Verdeckung anderer Straftaten getötet worden. Wie berichtet, war die Leiche des am 1.Oktober in Berlin entführten Mohamed im Auto des Beschuldigten gefunden worden.

Noch kein Obduktionsergebnis

Unterdessen wird eine Kinderleiche, die am Freitag auf einem vom Tatverdächtigen gepachteten Grundstück gefunden wurde, in der Berliner Gerichtsmedizin untersucht. Noch ist unklar, ob es sich dabei um den am 8.Juli im Potsdamer Stadtteil Schlaatz verschwundenen Elias handelt. Silvio S. hatte gesagt, der Junge habe ihm erzählt, dass er Elias heiße. "Endgültige Gewissheit werden wir möglicherweise erst am Sonntag oder Montag haben", hieß es bei der Potsdamer Staatsanwaltschaft.

Bisher keine Hinweise auf weitere Opfer

Obwohl heute in Brandenburg der Reformationstag gefeiert wird, geht die Suche nach Beweisstücken auf dem vom Tatverdächtigen gepachteten Grundstück am Rande von Luckenwalde weiter. "Wir befragen auch Einwohner in der Laubenkolonie beziehungsweise in den umliegenden Wohnhäusern", sagte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel. Zu "Zwischenständen" wollte er sich aber nicht äußern - bislang gebe es jedenfalls keine Hinweise auf weitere Opfer von Silvio S. Man sei selbstverständlich mit anderen Polizeidienststellen, die nach vermissten Kindern suchen, in Kontakt.

Geprüft wird unter anderem ein Zusammenhang zum Verschwinden der fünfjährigen Inga aus Sachsen-Anhalt, die im Mai dieses Jahres zuletzt in einem Waldstück bei Stendal gesehen wurde.

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