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Polizei im Einsatz (Symbolbild).
© Patrick Pleul/dpa

Berlin-Moabit: Fünfzehn gegen einen: Flüchtling vor Internetcafé schwer verletzt

Eine Gruppe von 15 bis 20 Männern hat Donnerstagnacht einen Flüchtling in Alt-Moabit angegriffen und schwer verletzt. Die Hintergründe sind unklar.

Ein 20-jähriger Mann aus Libyen ist in der Donnerstagnacht von einer Gruppe von 15 bis 20 Männern attackiert, übel verprügelt und schwer verletzt worden. Auch ein laut Polizei "unbekanntes Stichwerkzeug" sowie eine Glasflasche sollen gegen das Opfer eingesetzt worden sein. Beim 20-Jährigen wurde hinterher eine stark blutende Armverletzung festgestellt, die von einem Notarzt versorgt werden musste.

Nach Angaben der Polizei ist noch unklar, wie die Verletzung verursacht wurde. Das Opfer ist in einem Flüchtlingsheim gemeldet.

Angriff mit Glasflasche und "Stichwerkzeug"

Zeugen sagten aus, das Opfer habe um 22.45 Uhr auf dem Gehweg vor einem Internetcafé in Alt-Moabit gestanden. Plötzlich und unvermittelt sei die Gruppe auf den Mann losgegangen und habe ihn "massiv mit Faustschlägen malträtiert", wie es bei der Polizei hieß. Einer der Angreifer warf eine Glasflasche auf den 20-Jährigen, ein zweiter soll versucht haben, den Flüchtling mit dem "Stichwerkzeug" zu verletzen.

Opfer flüchtete in "panischer Angst"

Der Angegriffene flüchtete sich in das Internetcafé. Die Angreifer ließen von ihm ab und entfernten sich. Keiner von ihnen konnte später wiedergefunden werden. Als die Gruppe verschwunden war, soll der 20-Jährige "in panischer Angst", so die Polizei, in den Kleinen Tiergarten gerannt sein. Dort wurde der Schwerverletzte wenig später von der Polizei aufgelesen.

Polizei: Kein Anhaltspunkt für rassistisches Motiv

Die Hintergründe der brutalen Attacke sind derzeit noch unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt. Laut Polizei gibt es derzeit keine Anhaltspunkte für einen rassistischen oder rechtsextremistischen Hintergrund der Tat. Der Tatort liegt in unmittelbarer Nähe zum U-Bahnhof Turmstraße, schräg gegenüber befindet sich das Landesamt für Gesundheit und Soziales.

Vor vier Monaten, Mitte Juli, war ein 30 Jahre alter Mann vor einem anderen Internetcafé in der Straße Alt-Moabit niedergestochen und lebensgefährlich verletzt worden. Er starb wenige Tage später. Zwei Verdächtige sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Momentan gebe es keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten, hieß es bei der Polizei.

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