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Polizei im Einsatz (Symbolbild).
© Patrick Pleul/dpa

Berlin-Kreuzberg: Flüchtling im U-Bahnhof Schlesisches Tor verprügelt

Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt seit Mittwochmorgen wegen eines mutmaßlich fremdenfeindlichen Angriffs auf einen Flüchtling im U-Bahnhof Schlesisches Tor.

Ein 18-jähriger Flüchtling aus Tunesien ist am Mittwochmorgen im U-Bahnhof Schlesisches Tor in Kreuzberg von zwei Männern verprügelt worden - mutmaßlich aus fremdenfeindlichen Motiven.

Allerdings stimmt die Darstellung des Flüchtlings laut Polizei nicht mit den Bildern der Videokamera überein, die den Bahnhof überwachte. Auf jeden Fall spielte Alkohol eine Rolle: sowohl das Opfer als auch die Täter waren betrunken, als sich der Übergriff ereignete.

Der Flüchtling sagte aus, er habe Mittwochfrüh gegen 4.50 Uhr auf einer Bank auf dem Bahnsteig gesessen, als er von zwei Männern fremdenfeindlich beleidigt worden sei. Als er aufgestanden sei, hätte ihn einer der Täter sofort zu Boden geschlagen. Er habe zu fliehen versucht, sei aber auf dem Bahnhofsvorplatz eingeholt, ein zweites Mal niedergeschlagen und dann mit Schlägen und Tritten gegen den Kopf traktiert worden.

Allerdings war nach Angaben der Polizei auf den Bildern der Videokamera zu sehen, dass das Opfer auf seiner Flucht kehrt machte und "mehrfach die Auseinandersetzung mit den beiden Angreifern gesucht und beide Männer mit Gegenständen beworfen" habe.

Ein Sicherheitsmann hatte die Schlägerei auf dem Bahnsteig bemerkt. Zusammen mit zwei Kollegen schritt er ein, drängte das prügelnde Duo ab und hielt es fest, bis die Polizei am Bahnhof eingetroffen war. Die Schläger, einer 23 und einer 34 Jahre alt, wurden vorläufig festgenommen. Beide sind Deutsche.

Sie wurden dem Polizeilichen Staatsschutz überstellt und sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Laut Polizei gibt es bislang keine Informationen darüber, ob die Männer einschlägig bekannt sind. Auch ist unklar, wie sich die Situation aus Sicht der mutmaßlichen Fremdenfeinde darstellte. Sie wurden bislang noch nicht vernommen.

Der Tunesier wurde noch auf dem Bahnsteig ärztlich versorgt, er hatte Hautabschürfungen, Hämatome und eine Platzwunde am Kopf erlitten. Er verzichtete darauf, ins Krankenhaus gebracht zu werden. Das Schlägerduo wurde nicht verletzt. Ermittelt wird vorerst wegen des Verdachts der wechselseitigen Körperverletzung.

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