St.-Joseph-Krankenhaus in Berlin-Tempelhof: Familienvater verprügelt Ehefrau und Krankenschwester
Ein 28-Jähriger ist am Sonntagabend vor der Rettungsstelle des St.-Joseph-Krankenhauses in der Wüsthoffstraße ausgerastet. Er prügelte seine Frau, traf auch sein Kind - als eine Krankenschwester einschritt, wurde auch sie geschlagen und getreten.
Ein 28 Jahre alter Mann, Ehemann und Vater einer dreijährigen Tochter, ist am Sonntagabend auf dem Gelände des St.-Joseph-Krankenhauses in Tempelhof ausgerastet. Vor den Augen seines Kindes schlug er derart auf seine 27 Jahre alte Frau ein, dass sie zu Boden stürzte - und prügelte dann weiter auf sie ein.
Eine Krankenschwester, die einschritt, wurde ebenfalls von dem Mann attackiert. Erst als weitere Menschen halfen, ließ der Schläger von den Frauen ab und flüchtete. Er wurde später auf einem Spielplatz festgenommen.
Streit in der Rettungsstelle - Schläge vor der Tür
Das Ehepaar hatte um 20.30 Uhr die Rettungsstelle in der Wüsthoffstraße aufgesucht - die Tochter hatte Nasenbluten. Während sie auf einen Arzt warteten, gerieten die Eheleute in Streit. Die Familie ging dann zusammen nach draußen. Dort schlug der Mann plötzlich auf seine Frau ein, verpasste ihr Fausthiebe und Tritte.
Die Frau ging zu Boden, stürzte dabei auf die dreijährige Tochter. Der Mann beugte sich über seine Frau, schlug weiter nach ihr und würgte sie am Hals. Der Mann war offenbar so in Rage, dass er auch seine Tochter traf.
Eine Krankenschwester wollte die Dreijährige aus der Gefahrenzone bringen. Sie zerrte an dem Schläger, um ihn von seinen Opfern zu trennen - und wurde selbst zum Ziel: Nun wurde die 23-Jährige mit Schlägen ins Gesicht und Tritten in den Bauch angegriffen.
Der Tumult blieb nicht unbemerkt. Mehrere Leute mischten sich ein, gemeinsam drängten sie den Schläger ab. Der Mann flüchtete zu Fuß zu einem Spielplatz in der Straße Bäumerplan.
Alkohol und Drogen im Blut - kein Wort zum Motiv
Dort wurde er wenig später von der Polizei aufgestöbert - die Festnahme gestaltete sich schwierig: Der Mann leistete laut Polizei "erheblichen Widerstand", ignorierte die Anweisungen der Beamten und versuchte sie anzugreifen. Eine Dosis Pfefferspray setzte den Mann außer Gefecht. Er wurde mit Handschellen gefesselt und zur Gefangenensammelstelle abtransportiert.
Dort gab der Mann an, Alkohol und Drogen intus zu haben. Ihm wurde Blut abgenommen, um herauszufinden, welche Substanzen in welchem Umfang er konsumiert hatte. Warum er seine Ehefrau so übel geschlagen hatte, wollte der Mann nicht sagen. Der Hausschlüssel des Mannes wurde eingezogen, der Kontakt zu seiner Ehefrau wurde ihm untersagt. Auch das Jugendamt wurde informiert.
Mutter und Tochter wurden zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus behalten. Die Frau hatte Verletzungen an Kopf, Hals und im Brustbereich davongetragen, die Dreijährige hatte eine blutende Wunde am Mund. Die Krankenschwester ließ sich mit Kopfschmerzen ambulant behandeln.
Der Schläger kam später wieder auf freien Fuß. Gegen ihn wird nun wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzung und wegen Widerstand ermittelt. Laut Polizei ist noch nicht klar, ob der Mann schon als Gewalttäter in Erscheinung getreten ist.