Berlin-Moabit: Drei Flüchtlinge offenbar von Lageso-Wachleuten attackiert
Am Lageso haben drei Flüchtlinge angezeigt, Wachleuten hätten sie geschlagen, bespuckt und mit Pfefferspray angegriffen.
Drei Flüchtlinge zeigten am Mittwochnachmittag bei der Polizei an, dass sie vom Lageso-Wachpersonal an der Zentralen Erstaufnahmestelle für Asylbewerber attackiert wurden.
Eine 42-Jährige erklärte, dass sie kurz vor 7 Uhr auf dem Gelände in der Turmstraße in Moabit von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes bespuckt, geschlagen und mit Pfefferspray angegriffen worden sein soll. Zwei 19 und 20 Jahre alte Männer gaben an, dass auch sie gegen 7 Uhr von einem anderen Angestellten des Wachdienstes ins Gesicht geschlagen worden sein sollen. Eine ärztliche Versorgung war laut Polizei in allen Fällen nicht notwendig.
Die Beamten leiteten Ermittlungsverfahren wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzung ein, die nun von der Kriminalpolizei bearbeitet werden. Weitere Zeugenaussagen, die den Hergang des Vorfalls unterstützen, liegen laut Polizei aktuell noch nicht vor, die beschuldigten Wachleute wurden bisher noch nicht ermittelt.
In der Vergangenheit hatten Sicherheitsdienst-Mitarbeiter wiederholt Flüchtlinge am Lageso attackiert - zuletzt im Dezember, als Wachmänner einen Asylbewerber verprügelten und er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Ende November beschloss daher die Unternehmensgruppe Gegenbauer, ihre Sicherheitsdienste so schnell wie möglich abzuziehen. Die Sicherheitsdienste wurden neu ausgeschrieben.