S-Bahnhof Charlottenburg: Diebische Kinder beim "Rolltreppentrick" erwischt
Zwei Mädchen sind am Mittwochabend beim Taschendiebstahl auf der Rolltreppe des S-Bahnhofs Charlottenburg geschnappt worden.
Ein zwölfjähriges und ein dreizehnjähriges Mädchen sind am Mittwochabend nach zwei versuchten Taschendiebstählen in Charlottenburg von der Bundespolizei festgenommen worden.
Die Mädchen waren am S-Bahnhof Charlottenburg auf Beutezug gegangen. Dort befindet sich eine längere Rolltreppe zum Bahnsteig - ideale Bedingungen für den sogenannten "Rolltreppentrick."
Im Gedränge auf der Treppe platzierte sich die Ältere der Beiden hinter einem möglichen Opfer. Sobald sie in Position war, löste die Jüngere den Nothalteschalter der Rolltreppe aus. "Durch das ruckartige Stoppen der Rolltreppe sind die potenziellen Opfer kurz abgelenkt. Das nutzen die Taschendiebe, um in die Handtaschen zu greifen", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Zum Pech für die Mädchen wurden sie um 18.15 Uhr von Zivilfahndern der Bundespolizei bei der "Arbeit" beobachtet. Die Mädchen hatten sich eine 55-jährige Frau als Opfer ausgesucht. Der erste Diebstahlsversuch schlug fehl; als die 13-Jährige zum zweiten Mal in die Tasche der Frau langen wollte, griffen die Fahnder ein.
Die Mädchen wurden in Gewahrsam genommen und dem Jugendnotdienst übergeben. Sie sind nach Angaben der Bundespolizei ohne festen Wohnsitz in Deutschland, stammen aus Rumänien. "Ob die Mädchen zu einer organisierten Diebesbande gehören, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen", sagte ein Sprecher.
Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen versuchten Taschendiebstahl eingeleitet. Belangt werden können die Mädchen nicht, sie sind strafunmündig.
In 2015 wurden insgesamt 360 Taschendiebstähle bei der Bundespolizei angezeigt, bei denen der Rolltreppentrick zur Anwendung kam. "Es ist ein modus operandi von vielen, wir beobachten das schon seit langem", sagte ein Sprecher.