Mordkommission sucht Täter: Betrunkener feuerte auf 22-Jährigen - Opfer in Lebensgefahr
Ein vermutlich stark alkoholisierter Mann hat am Samstagmorgen in Schöneberg einen 22-Jährigen durch einen Schuss in den Bauch lebensgefährlich verletzt. Der Anlass soll nichtig gewesen sein.
Nach Angaben der Mordkommission soll der Unbekannte mehrere junge Leute in der Hohenstaufenstraße nach der Grunewaldstraße gefragt haben. Wohl aus Wut darüber, dass die Gruppe ihm den Weg nicht zeigen konnte, feuerte der Unbekannte erst einmal in die Luft und anschließend auf den 22-Jährigen. Der junge Mann war gegen 5.15 Uhr mit sieben Freunden nach dem Besuch einer Party in der Goltzstraße unterwegs. Zu Fuße der St. Matthias-Kirche trafen sie auf den Unbekannten. Dieser hatte sich – so Zeugenaussagen – kurz vorher ein Taxi an der Kreuzung gestoppt. Dieses allerdings verschwand vom Tatort, der Fahrer wird dringend von der Mordkommission als wichtiger Zeuge gesucht. Der Taxifahrer soll zumindest den Beginn des Streites mit der Gruppe mitbekommen haben, hieß es. Entweder sei er davongefahren, weil ihm die Fahrt von 500 Metern nicht lohnenswert erschien, oder er wollte nicht in den Streit hineingezogen werden, der schließlich in zwei Schüssen eskalierte.
Nach dem ersten Schuss in die Luft wollte die Gruppe nach ersten Erkenntnissen weitergehen, „nicht in Panik“, wie es bei der Polizei hieß, weil sie den Schuss in die Luft nicht ernst genommen haben sollen. Daraufhin schoss der Unbekannte ein zweites Mal auf die weggehenden jungen Männer.
Die Freunde des Opfers haben den Schützen sehr genau beschrieben: Etwa 30 bis 35 Jahre alte, akzentfreies Deutsch, normale Statur, blonde kurze Haare mit dem Ansatz von Geheimratsecken. Er trug eine helle Stoffjacke mit Reißverschluss und Kapuze, ein weißes T-Shirt und eine helle Hose. Die Mordkommission hofft, dass der Täter durch die Nennung der Grunewaldstraße ermittelt werden kann – entweder weil er dort wohnt oder weil er dort mit jemandem verabredet war. Hinweise an die Kripo unter Telefon 4664 911 701. Vor allem der Taxifahrer wird gebeten, sich zu melden.
Vor genau einem halben Jahr hatte auch in Neukölln ein Unbekannter auf junge Leute gefeuert. Dabei war der ebenfalls 22-jährige Burak B. getötet und zwei seiner Freunde schwer verletzt worden. Von dem Schützen gibt es nur eine sehr dürftige Beschreibung, 40 bis 60 Jahre alt, etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß. Der Täter ist bis heute ungeklärt, ebenso ist das Motiv bis heute rätselhaft. Es sind 15 000 Euro Belohnung ausgesetzt.