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Der brutale Entführer eines Geschäftsmanns soll eine schwarze Hose, eine grüne Softshell-Jacke, weiße Handschuhe und ein Gesichtsnetz getragen haben: Mithilfe dieser Zeichnung bat die Polizei um Hinweise.
© Polizei Brandenburg

Mysteriöse Tatserie in Brandenburg: Anklage gegen "Maskenmann" von Storkow

Nach den Anschlägen auf eine Unternehmerfamilie und der Verschleppung eines Investmentbankers hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den "Maskenmann" Mario K. erhoben. Doch die Beweislage scheint dünn zu sein. Die Ermittler stützen sich auf Indizien.

Die Zielfahnder hatten den verdächtigen Mario K. schon monatelang observiert. Spezialeinheiten verhafteten den ehemaligen Dachdecker aus Berlin dann am 17. September 2013 in Köpenick. Die Ermittler sind sich sicher, dass Mario K. der Mann ist, der in den Medien als "Maskenmann" bezeichnet wird: Weil er mit einem Imker-Schleier getarnt und in einem Camouflage-Anzug mehrere Überfälle auf eine Berliner Unternehmerfamilie in Bad Saarow verübt haben und einen Investmentbanker mit einem umgebauten Kanu auf eine Schilfinsel in einem See im brandenburgischen Storkow verschleppt haben soll. Es waren einige der spektakulärsten Kriminalfälle der jüngsten Zeit in der Region.

Mitte Januar war dann die mehr als 220 Seiten umfassende Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) fertig. Doch wie berichtet, ist die Beweislage relativ dünn. Mario K.s Anwalt Axel Weimann äußerte sich schon kurz nach der Tat dazu und gab zu bedenken, dass die Ermittler sich lediglich auf Indizien stützen. Ohne genauer ins Detail gehen zu können, sagte er, dass vor allem zu prüfen sei, ob die "Auffindesituation der DNA-Spur, die nicht von Mario K. stammt, ihn tatsächlich belastet".

Der Angeklagte streitet die Tat ab. Ob das von den Ermittlern zusammengetragene Belastungsmaterial am Ende für eine Verurteilung reicht, ist unklar. Ob die Anklage zugelassen wird, muss das Landgericht Frankfurt (Oder) entscheiden. Daher gibt es auch noch keinen Prozesstermin.

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