Besetzung in Friedrichshain und Lichtenberg: Aktivisten verlassen auch die Frankfurter Allee
Am Samstagnachmittag waren zwei Häuser in Berlin-Friedrichshain und Lichtenberg besetzt worden. Jetzt stehen beide wieder leer.
Die Besetzungen hatten am Samstagnachmittag begonnen. Über Twitter gaben die Aktivisten bekannt, gegen 16.10 Uhr eine Kundgebung zu halten.
In beiden Fällen zeigen sich die Besetzer nicht gesprächsbereit mit der Polizei.
Nach Tagesspiegel-Informationen gehört das Gebäude in der Frankfurter Allee dem Land Berlin, verwaltet wird es von der landeseigenen Immobilienverwaltung BIM und ist Teil des „Standortmanagements Campus der Demokratie“.
Bereits 2018 sollte hier saniert werden und Raum für Ateliers entstehen. In der Planung sind diese noch immer. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) twitterte, dass das Gebäude an den Bund verkauft werden soll.
Die ehemalige Schultheißbrauerei steht schon seit sieben Jahren leer. Das Künstler-Kollektiv „LA54“ hat früher in dem Gebäude gearbeitet und führt immer wieder Kunstaktionen durch, um auf den Leerstand hinzuweisen, zuletzt im Juni dieses Jahres.
Gegenüber beiden Häusern hatten sich Gruppen versammelt, teils „Gaffer“, teils zeigten sich die Personen solidarisch, wie der Sprecher mitteilte. Dies habe sich durch Zurufe, Pfiffe und Applaus geäußert, als die Aktivisten die Transparente anbrachten.
Einzelne Personen aus dieser Gruppe sollen zudem versucht haben, von der Straße in das Gebäude zu gelangen und wurden daraufhin von der Polizei zurück gebeten oder gedrängt.
Ein Bündnis verschiedener Gruppen hat unter dem Namen „Tu Mal Wat!“ zu „Aktionstagen“ vom 26. bis zum 29. September aufgerufen. Die Aktivisten wollen in dieser Zeit „die bestehenden wohnungspolitischen Kämpfe weiter zuspitzen“ und „ihre Vielfältigkeit aufzeigen.“
Es soll Diskussionsrunden, Workshops und Soli-Partys geben. Thematisch gehe es um „die Enteignung, die Aneignung, das Sich-Widersetzen und den Erhalt von Räumen und Orten.“ Auch Besetzungen hatte das Bündnis angekündigt, terminiert auf Samstag inklusive drei Kundgebungen in der Großbeerenstraße, Oranienstraße und dem Nettelbeckplatz.
Die Gruppierung „#besetzen“ gab über eine Pressemitteilung bekannt, sich mit der Besetzung der Frankfurter Allee „neue Räume aneignen und einen unkommerziellen, selbstverwalteten Ort schaffen“ zu wollen. Damit wollten sie Mieterverdrängung „nicht widerstandslos“ hinnehmen. Mit den Aktionstagen wollten sie mehr Öffentlichkeit und Teilhabe an ihren Besetzungen erreichen.