Tag der offenen Tür bei der Berliner Polizei: 25.000 Neugierige zu Besuch bei 1000 Polizisten
Sieben Jahre dauerte es, bis die Polizei mal wieder zu einem Tag der offenen Tür einlud. 25.000 Menschen kamen am Sonntag nach Spandau, 1000 Polizisten zeigten dort ihre Arbeit.
Die Kinder hatten ihre Favoriten schnell gefunden: Den großen, echten Wasserwerfer, den kleinen Modellwasserwerfer der so schön spritzt, das Räumfahrzeug mit der Aussichtsluke oben. Und natürlich der Gefangenentransporter, in dessen Zellen Versteck gespielt werden konnte. Die Berliner Polizei feierte am Sonntag nach längerer Pause wieder einmal eine Tag der offenen Tür in Spandau – und mehr als 25.000 Menschen kamen. Darunter natürlich der Vorgesetzte aller Polizisten, Innensenator Frank Henkel. Henkel hatte seinen Sohn Leo mitgebracht, knapp zwei. Weder Leo noch die versammelten Fotografen konnten Henkel allerdings in den grauen Gefangenentransporter locken, der Senator scheute Fotos à la Senator hinter Gittern. „Das hätten sie wohl gerne“, frotzelte er.
Weniger Berührungsängste hatte Henkel mit dem politischen Gegner, der in Form des Bürgermeister-Kandidaten Raed Saleh auf dem Polizeifest auftauchte. Breit grinsend posierten beide für die Kameras, dann wurde noch der Gastgeber, Polizeipräsident Klaus Kandt, hinzugeholt ins Bild. Das geschah ausgerechnet, aber zufällig, im „Interkulturellen Dorf“. Denn so wie der Bundespräsident sich eine Dönerbude auf das Bürgerfest im Schloss einlädt, durften sich bei der Polizei Migrantenvereine vorstellen. Drei kleine Mädchen trommelten und flöteten dem Senator ein Lied. Politischer wurde es dann am Stand von Gewerkschaft und Personalvertretung. Denn letztere hatte vor vier Jahren einen geplanten Tag der offenen Tür verhindert, weil das Personal schon genug Überstunden vor sich her schiebt. Diese Querelen wurden überwunden, so konnte erstmals seit sieben Jahren wieder in Spandau, dicht am U-Bahnhof Ruhleben, dieses Fest gefeiert werden. Henkel sah sich dann ausgerechnet eine Vorführung von den Beamten an, die ständig um ihn herum sind: nämlich den Personenschützern des Landeskriminalamt. Diese sprangen wie die Tiger im Zirkus durch brennende Reifen, schleuderten mit schweren Limousinen über den Platz und griffen sich gegenseitig mit Messern, Knüppeln und Waffen an. Wie bei James Bond im Kino, nur eben echt; die Zuschauer auf der Tribüne revanchierten sich mit einer La-ola-Welle. Eine junge Frau meinte spontan: „So möchte ich auch mal Auto fahren können.“ Henkel meinte: „So aufregend war das bei mir zum Glück noch nicht.“
An anderer Stelle wurde gezeigt, wie man Auto mit Promille fährt, natürlich nicht in echt, sondern simuliert. Blitzgeräte waren zu sehen, Mordermittler bei der Tatortarbeit, die Wasserschutzpolizei hatte sogar ein großes Boot herbeigeschafft. Ein Chemiker zeigte, wie mit einem komplizierten Analysegerät in minutenschnelle ermittelt werden könne, ob das weiße Pulver in der Tüte da nun Heroin, Mehl, Anthrax oder Sprengstoff ist. Die Apparatur „Hazmat“ ist so genau, dass sie zwischen Speisestärke der Marke Mondamin und der von Dr. Oetker unterscheiden kann.
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