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Mehrere Pflanzen, Setzlinge sowie getrocknete Blätter konnten sicher gestellt werden.
© picture alliance/dpa
Update

Schlag gegen Hintermänner vom Görlitzer Park: 23 Kilogramm Marihuana gefunden, sechs Festnahmen

Die Sicherheitsbehörden haben am Montag sechs mutmaßliche Dealer festgenommen und eine große Menge Marihuana sichergestellt. Das Rauschgift war offenbar für den Verkauf im Görlitzer Park bestimmt.

Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Montag einen Schlag gegen den Drogenhandel im Görlitzer Park in Kreuzberg geführt. Seit Jahresbeginn seien intensive Ermittlungen gegen eine Bande geführt worden, die den Verkauf des Marihuanas "überwiegend im Görlitzer Park" organisiert hätte, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Sicherheitsbehörden. Es handele sich nicht um Kleindealer, sondern um eine straff organisierte Gruppe, die Marihuana im Kilogrammbereich gehandelt habe.

Die Drogen waren in Gesundbrunnen gebunkert

Am Dienstag durchsuchten Sonderermittler fünf Wohnungen in Gesundbrunnen, Wedding, Kreuzberg und im Märkischen Viertel und nahmen die Verdächtigen im Alter zwischen 22 und 40 Jahren vorläufig fest. Bei der Aktion wurden mehrere tausend Euro mutmaßlicher Handelserlös sowie 23 Kilogramm "Marihuana suspekte Substanzen" sichergestellt, so die Polizei.

Die Verdächtigen sollen eine Wohnung in der Grüntaler Straße in Gesundbrunnen als sogenannten "Bunker" für ihre Ware benutzt haben. "Von dort aus verteilten die Mitglieder das Rauschgift bis auf die Kleindealerebene für den Straßenverkauf", so die Polizei.

In diesen Päckchen sind 23 Kilogramm Marihuana.
In diesen Päckchen sind 23 Kilogramm Marihuana.
© Polizei Berlin

In der Bunkerwohnung in Gesundbrunnen wurden ein 25-Jähriger und ein 40-Jähriger festgenommen, in einer nahen Parkanlage auch noch ein 22-Jähriger. In der Oppelner Straße in Kreuzberg erwischten die Fahnder einen 28-Jährigen. Diese vier Männer sind laut Polizei die mutmaßlichen Haupttäter; sie sollen am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. Zwei weitere Verdächtige, 24 und 31 Jahre alt, wurden nach der Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der mutmaßliche Bandenchef ist Deutscher

Die Verdächtigen stammen allesamt aus Westafrika: aus den Staaten Guinea, Guinea-Bissau und Gambia. Der 40-Jährige ist deutscher Staatsbürger und gilt als mutmaßlicher Kopf der Bande. "Er stand in der Kette an zentraler Stelle", hieß es bei der Polizei. Es werde weiterermittelt.

Der Görlitzer Park ist seit Jahren als Treffpunkt von Drogendealern und Drogenkonsumenten bekannt. Berlintouristen decken sich dort mit weichen und harten Drogen ein. Nachdem es im Park immer wieder zu Revierkämpfen sowie zu Raubüberfällen gekommen war, geht die Polizei verstärkt gegen die Szene im Park vor. Die Dealer weichen deshalb unter anderem auf den U-Bahnhof Görlitzer Park sowie auf das RAW-Gelände an der Revaler Straße in Friedrichshain aus.

Innensenator Henkel gratuliert Sicherheitsbehörden

Innensenator Frank Henkel gratulierte den Sicherheitsbehörden am Dienstagnachmittag zum Ermittlungserfolg: "Wenn wir den Drogensumpf im Görlitzer Park langfristig trockenlegen wollen, müssen wir an die Hintermänner rankommen. Das ist den Ermittlern heute gelungen. Es ist die obere und mittlere Händlerebene, die die Kleindealerszene versorgt und dieses gefährliche Biotop am Leben erhält."

Henkel kündigte an, weiterhin eine Null-Toleranz-Strategie gegen die Dealer zu fahren sowie die Polizeipräsenz und den Fahndungsdruck rings um den Park aufrechtzuerhalten.

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