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Das Haus der Statistik entwickelt sich langsam zur Ruine. Die Fenster fehlen schon großteils.
© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Stadtentwicklung in Berlin: Plattenbau am Alex wird Behördenstandort, statt Flüchtlingsheim

Seit Jahren steht das Haus der Statistik am Alexanderplatz leer. Nun teilte Bausenator Geisel mit, dass in dem riesigen Plattenbauriegel Behörden, anstatt Flüchtlinge einziehen werden.

Seit 2008 steht der Plattenbauriegel am Alexanderplatz leer. Nun sollen in das Haus der Statistik Behörden einziehen. „Wir wollen dort einen Behördenstandort einrichten“, antwortete Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) am Donnerstag in der Fragestunde des Parlaments auf die Frage des Abgeordneten der Piraten, Philipp Magalski. Für eine Flüchtlingsunterkunft sei das Gebäude nicht geeignet, da seine Sanierung rund zwei Jahre dauern würde.

Geisel ergänzte, das Haus sei aber groß genug für Kultureinrichtungen und Ateliers. Eine Initiative aus Berliner Stiftungen und Künstlervereinen stellte im Dezember ein Konzept vor, wonach im Haus der Statistik eine Mischung aus Wohnen und künstlerischen Nutzungen realisiert werden könne. Staatssekretär Christian Gaebler hatte im Stadtentwicklungsausschuss bereits eine wohlwollende Prüfung signalisiert.

Offenbar soll das Gebäude an das Land verkauft werden

Das Gebäude gehört dem Bund. Geisel sagte im Parlament, man sei derzeit im Gespräch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Offenbar soll das Gebäude aber im Paket mit anderen Gebäuden an das Land verkauft werden. Eine Kaufsumme nannte der Senator am Donnerstag nicht. Bis Ende Januar soll die Bima dem Vernehmen nach der Finanzverwaltung ein Verkehrswertgutachten vorstellen. Statt eines Flüchtlingsstandortes könnte die Bezirksverwaltung Mitte dort einziehen, die auf der Suche nach neuen Räumen ist.

Der Stahl-Beton-Bau hat eine Nutzfläche von rund 50 000 Quadratmetern. Das neun- bis elfgeschossige Büro- und Geschäftshaus wurde zwischen 1968 und 1970 erbaut. Zu DDR-Zeiten waren dort unter anderem die Staatliche Zentralverwaltung für Statistik und diverse Läden untergebracht. Nach der Wiedervereinigung hatten in dem Gebäude eine Außenstelle des Bundesamtes für Statistik und die Stasi-Unterlagenbehörde ihren Sitz. Seit 2008 steht das Gebäude leer. Ursprünglich war der Komplex für die Abrissbirne vorgesehen, um Platz für neue Bürohäuser zu machen.

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