Immobiliendeal in Steglitz: Parlament stimmt Kreisel-Verkauf zu
Die letzte Hürde vor der Sanierung des Steglitzer Kreisels ist genommen. Das Parlament stimmte dem Verkauf des Turmes an einen Investor zu.
Der Verkauf des Steglitzer Kreisels für rund 20 Millionen Euro durch die Landesfirma Berliner Immobilien Management (BIM) an die CG-Gruppe ist nun auch vom Abgeordnetenhaus genehmigt worden. Dies teilte der Investor mit. Damit ist die letzte formale Hürde für das bereits im Juli vollzogenen Geschäft genommen und der Investor kann mit dem Umbau des früheren Verwaltungsgbäudes in einen Wohnturm beginnen.
388 Wohnungen sind geplant
Geplant ist die Schaffung von 388 Wohnungen, federführend ist das Architekturbüro Fuchshuber aus Leipzig. Neben dem Turm werden auch die Sockelgeschosse neu gestaltet, teilte der Entwickler mit. Gut 190 Millionen Euro will die CG-Gruppe investieren und 182 bis 260 Quadratmeter große Wohnungen im Hochhaus einrichten. Die Mietwohnungen im Nebengebäude an der Autobahn sollen für mindestens neun Euro je Quadratmeter und Monat angeboten werden und in besseren Lagen für 17 Euro. Die Eigentumswohnungen im Turm sollen mindestens 4200 Euro je Quadratmeter kosten, ganz oben im Hochhaus werden mehr als 9000 Euro fällig.
Düstere Vergangenheit
Damit endet vermutlich die lange Geschichte eines Großprojektes, das nach Insolvenzen und einer Politaffäre während der Bauzeit Anfang der 1970er Jahre zunächst lange unvollendet und später nur mit Millionen des Landes fertig gestellt werden konnte. Schuld an dem langen Leerstand in der jüngeren Vergangenheit war die Trennung von Sockel und Turm des Gebäude-Ensembles sowie des Eigentums an denselben. Der Sockel, in dem einem Hotel und Läden Platz haben, steht in privatem Eigentum. Das Land, Eigentümer des Turmes, hatte diesen zuletzt genutzt, um dort die Bezirksverwaltung unterzubringen. Doch nachdem Asbest entdeckt worden war, stand der Turm jahrelang leer. Der Senat entschied sich schließlich zur Sanierung des Altbaus und einer dann erst anschließenden Verkaufs des Hochhauses. Die Rechnung ging auf: Mit dem Verkaufspreis von 20 Millionen Euro konnte das Land rund eine Million Euro mehr einnehmen als die Sanierung gekostet hatte - jedenfalls musste die Veräußerung nicht durch weitere Steuergelder bezuschusst werden.
Ralf Schönball