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Eine Funkstreife im Einsatz.
© dpa

Polizeiausbildung in Berlin: Ohne "Nackte Kanone"

Kein Bachelor-Absolvent der Polizei schaffte nur ein "Ausreichend". Ein "Sehr gut" aber auch nicht. Eine Glosse.

Zu den langlebigsten, zugleich klamottigsten Serien der Filmgeschichte zählt der Kinoklamauk „Police Academy“, dessen roter Faden durch den Untertitel des ersten Films hinreichend beschrieben ist: „Dümmer als die Polizei erlaubt“. Die angehenden Ordnungshüter erscheinen darin als uniformierte Volltrottel, Brüder im Geiste von Lt. Frank Drebin, der „Nackten Kanone“. Man mag sich nicht vorstellen, solche Beamten als Wächter über unser aller Sicherheit im Amte zu wissen, und zum Glück sei hier festgestellt: In Berlin muss man sich das auch nicht vorstellen, jedenfalls soweit es den Nachwuchs für den gehobenen Dienst der Schutzpolizei betrifft: An der Hochschule für Wirtschaft und Recht erhielt in den Wintersemestern 2011 und 2012 und den Sommersemestern 2012 und 2013 keiner der betreffenden Bachelor-Absolventen nur die Abschlussnote „ausreichend“ – so geht es aus der Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage des grünen Abgeordneten Benedikt Lux hervor.

Das sollte einen froh stimmen, die immer wieder gern zitierten Sprechblasen des Sponti-Zeichners Gerhard Seyfried („Pop! Stolizei!“ oder auch „Der KOB ist dick + doof und schleicht durch unsan Hof“) scheinen die Realität doch nicht zu treffen. Allerdings, ein „Supercop“, wie ihn einst Terence Hill mimte, wird in Berlin auch nicht produziert: Keiner der Absolventen schaffte ein „Sehr gut“, die größte Gruppe immerhin ein „Gut“. Aber niemand sollte sich darüber grämen, erhielt doch der Filmbulle seine Superkräfte durch radioaktive Strahlen. Das ist keinem deutschen Beamten zuzumuten.

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