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Bindeglied. Über die Oberbaumbrücke kommt man von Friedrichshain nach Kreuzberg. In der umgekehrten Richtung ist ab Mittwoch für Autos kein Durchkommen mehr.
© David Heerde

Berliner Baustellen: Oberbaumbrücke bleibt neun Monate gesperrt

Avus, Unter den Linden und die Oberbaumbrücke - die Liste der Baustellen in Berlin ist lang. Autofahrer in Richtung Kreuzberg müssen für ein Dreivierteljahr Ausweichstrecken suchen. So lange bleibt die Verbindungsbrücke zwischen Friedrichshain und Kreuzberg zumindest teilweise gesperrt.

Die Ferien gehen zu Ende – Baustellen auf den Straßen bleiben oder kommen neu hinzu. Nun wird auch eine der wichtigsten Verbindungen über die Spree hinweg – die Oberbaumbrücke, die Friedrichshain und Kreuzberg zusammenführt, zum Teil gesperrt. Richtung Kreuzberg geht dann für ein Dreivierteljahr nichts mehr – voraussichtlich von Mittwochmittag an. So genau weiß man das bei dieser Baustelle allerdings nicht. Denn obwohl alle Verantwortlichen stets betonen, wie sorgfältig Baustellen abgestimmt würden, ging hier bereits bei der Planung einiges schief.

Die Wasserbetriebe wollen einen unter der Brücke in die Spree mündenden Regenüberlaufkanal so umbauen, dass er mit Regen verdünntes Schmutzwasser zurückhalten kann. Die Einleitungen aus der Kanalisation sollen so mehr als halbiert werden. Um unten bauen zu können, müssen die Fahrspuren oben auf der Brücke gesperrt werden.

Die Arbeiten sollten bereits Anfang Mai beginnen. Mit dem von den Wasserbetrieben vorgelegten Plan für den Umleitungsverkehr, den ein Ingenieurbüro erstellt hatte, war die Verkehrslenkung jedoch nicht einverstanden; Probleme hätte es ihrer Ansicht nach vor allem im Busverkehr der BVG gegeben. Angemeldet war nach Angaben aus der Verwaltung außerdem zunächst eine Sperrzeit von sechs bis zehn Wochen. Dann wurden die Arbeiten in den Katalog der Sommerbaustellen aufgenommen. Genehmigt hat die Verkehrslenkung schließlich nach langem Hin und Her Arbeiten von Montag an. Allerdings sollen die Ampelschaltungen an den Umleitungsstrecken über die Elsen- und die Schillingbrücke erst am Mittwochabend umgestellt werden. Mit dem Genehmigungsbescheid in der Hand wollten die Wasserbetriebe trotzdem ursprünglich bereits am Montag mit der Sperrung beginnen. Dieses brachte wiederum die Planer in der Verkehrslenkung in Rage. Nun will die von den Wasserbetrieben beauftragte Baufirma am Mittwochmittag loslegen. Autofahrer sollten auf jeden Fall frühzeitig die Oberbaumbrücke meiden.

Bildergalerie: Die Oberbaumbrücke zu Mauerzeiten

Umwege suchen können Autofahrer bereits am heutigen Sonntag. Wegen der 10. Open Air Gallery ist die Oberbaumbrücke – in beide Richtungen – bis Montag früh gegen 2 Uhr voll gesperrt.

AVUS

Eine Baustelle bleibt die Avus. Am letzten Ferienwochenende gewährten die Planer den Rückkehrern aus dem Urlaub noch eine Schonfrist. In der Nacht zu Dienstag gibt es dann aber zwischen Hüttenweg und Dreieck Funkturm stadteinwärts nur noch eine Fahrspur. Um den letzten Bauabschnitt angehen zu können, muss die Verkehrsführung erneut geändert werden. Danach beginnt der Einbau der neuen Schutzeinrichtung im Mittelstreifen, was voraussichtlich bis Oktober dauert. Der einspurige Abschnitt zwischen der Spanischen Allee und Hüttenweg stadteinwärts besteht bis etwa Ende November weiter. Ein Trost bleibt: Die Sanierungsarbeiten, die ursprünglich bis Ende November 2013 dauern sollten, verkürzen sich um rund zehn Monate.

Welche "Sommerbaustellen" nicht fertig werden

UNTER DEN LINDEN

Den vollen Berufsverkehr treffen jetzt auch die in den Ferien eingerichteten Sperrungen Unter den Linden und auf der Friedrichstraße. Dort buddelt die BVG für den Weiterbau der U 5. Unter den Linden ist die südliche Fahrbahn von der Glinkastraße bis zur Charlottenstraße für 16 Monate gesperrt. Zwischen Universitätsstraße und Schlossbrücke gibt es zudem jeweils nur einen Fahrstreifen. Gleichzeitig ist auch die Friedrichstraße von der Behrenstraße bis zur Kreuzung Unter den Linden dicht. Und die Behrenstraße ist Richtung Osten zwischen Glinkastraße und Friedrichstraße unpassierbar.

NICHT GESCHAFFT

Mehrere „Sommerbaustellen“ behindern den Weg teilweise noch bis Dezember. Dazu gehören nach Angaben der Senatsverkehrsverwaltung die Konrad-Wolf-Straße und der Weißenseer Weg in Lichtenberg sowie die Siemensstraße in Treptow-Köpenick. Länger dauern auch die Arbeiten auf der Landsberger Allee zwischen Alte Rhinstraße und Pyramidenring in Marzahn. Statt Anfang August sollen die Arbeiter der Wasserbetriebe hier Anfang September, also einen Monat später, abziehen. Bis voraussichtlich zum 15. August verlängern sich ferner die Arbeiten am Blumberger Damm und der Köpenicker Straße in Marzahn, wo es zu „massiven Einschränkungen“ für Autofahrer kommt.

Lediglich um voraussichtlich drei Tage verzögert sich dagegen der Abschluss der Gleisbauarbeiten für die Straßenbahn an der Kreuzung Mollstraße/Otto-Braun-Straße. Sie hatten auch zu erheblichen Einschränkungen für den Autoverkehr geführt. Die Tram-Linie M 4 soll nun von Donnerstag an wieder planmäßig zum Hackeschen Markt fahren.

Wie vorgesehen über die Ferien hinaus bleibt die Karlshorster Straße zwischen Hauptstraße und Pfarrstraße gesperrt.

Gar nicht begonnen hat der Straßen- und Gleisbau für die Straßenbahn auf dem Fürstenwalder Damm in Köpenick. Die Arbeiten seien nun für Ende August geplant, sagte die Sprecherin der Senatsverkehrsverwaltung, Daniela Augenstein.

ERLEDIGT

Die Planer können aber auch einige Sommerbaustellen aus ihrem Katalog abhaken: Abgeschlossen sind die Arbeiten am Glienicker Weg, Adlergestell in Adlershof, am Kurfürstendamm, Luisenplatz und Rathenauplatz in Charlottenburg, an der Osloer Straße/Drontheimer Straße und Müllerstraße/Seestraße in Wedding sowie an der Seegefelder Straße/Nauener Straße in Spandau.

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