SPD-Fraktion in Rostock: Obdachlosigkeit: Dieter Puhl fordert "Osteuropakonferenz"
Neben der Konferenz regt der Experte einen vierten Standort für die Bahnhofsmission an.
Dieter Puhl, langjähriger Leiter der Bahnhofsmission am Zoo, hat eine „Osteuropakonferenz“ angeregt, auf der über den Umgang mit obdachlosen Menschen aus osteuropäischen Ländern beraten werden soll. „Das wäre ein wichtiges Signal und ist lange überfällig“, sagte Puhl vor den Abgeordneten der SPD-Fraktion bei deren Jahresauftaktklausur in Rostock und adressierte direkt den Regierenden Bürgermeister Michael Müller sowie den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Angesichts einer wachsenden Zahl an obdachlosen Menschen aus Osteuropa sagte Puhl: „Wir werden das Thema nicht in den Griff kriegen, wenn man nicht mit den Heimatländern der Menschen in Kontakt tritt“. Er machte deutlich: „Wir wollen niemanden abschieben, darum geht es nicht. Russen, Rumänen, Polen und andere auf der Straße sterben zu lassen ist aber auch eine schlechte Alternative.“
"Menschen, denen die Seele klappert"
Puhl nutzte die Gelegenheit, den Abgeordneten ins Gewissen zu reden. „Ich habe totale Schwierigkeiten damit, dass Sozialarbeiter als Bittsteller auftreten müssen. Eigentlich müssten sie uns die Hütte einrennen“, appellierte Puhl. Die Zahl der "Menschen, denen die Seele klappert", wachse. Dementsprechend müsse auch die Infrastruktur für Hilfsmaßnahmen wachsen. Er warnte: "Gehen wir das Thema nicht gemeinsam an, gehen Politik und Gesellschaft den Bach runter."
Im Gespräch mit dem Tagesspiegel ergänzte Puhl: "Überlegenswert wäre, im 125. Jahr der Bahnhofsmission einen vierten Standort einzurichten." Die 1894 gegründete Initiative betreibt derzeit drei Einrichtungen an den Bahnhöfen Ostbahnhof, Hauptbahnhof und Bahnhof Zoo. Denkbar wäre ein vierter Standort im Bahnhof Spandau oder am Südkreuz. Ülker Radziwill, Sprecherin für Soziales, Senioren und Pflege in der SPD-Fraktion, signalisierte ihre Unterstützung des Vorschlags.
Stärkung der Pflege
Die SPD setzt am Samstag ihre Jahresauftaktklausur in Rostock-Warnemünde fort. Thema ist unter anderem die Stärkung der Pflege als Teil der Daseinsfürsorge. Am Freitag hatten die Abgeordneten die Schaffung eines Zehn-Millionen-Euro-Fonds für Betroffene politisch-motivierter extremistischer Gewalt gefordert. Fraktionschef Raed Saleh kritisierte in seiner Rede Grüne und Linke und stimmte die Genossen auf ein schwieriges Jahr 2019 ein.
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