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Berlin: Nur wenn er laut ist

Neues Jahr, neue Stars: Herbert Grönemeyer kommt 2007 ins Olympiastadion In der WM-Arena hat er sich schon umgeschaut – und Umzugspläne formuliert

Sonnenstrahlen fallen durch den Glasrand des gewaltigen Daches, als Herbert Grönemeyer den Rasen des Olympiastadions betritt. „Platz haben wir ja genug“, scherzt der Musiker und blickt dabei auf 74 000 graue Plastikschalen, auf denen an diesem Donnerstagmittag kein Mensch sitzt. Grönemeyer, 50, hat sichtlich gute Laune. Das mag am Original-WM-Rasen liegen, den er gerade in den Katakomben geschenkt bekam, vielleicht auch am schneeweißen Trikot von Hertha BSC, beflockt mit der Nummer „10“ und „Grönemeyer“ auf dem Rücken, das ihm überreicht wurde.

Vielleicht ist es aber auch einfach die Vorfreude darauf, einmal in dieser Arena ein Konzert zu geben. „Das konnte ich bisher noch nie“, sagt Grönemeyer. Beim WM-Finale saß er auf der Tribüne, im nächsten Sommer – am 13. Juni 2007 – wird er auf der Bühne am Marathontor stehen und singen.

Nicht weit entfernt vom ersten Superstar des Konzertsommers 2007 stehen Veranstalter Marek Lieberberg und Stadionmanager Peter von Löbbecke. Der eine ist „berauscht“ von der „luftigen Architektur“, weil man hier „nicht so klaustrophobische Zustände bekommt wie in der Münchner Allianz-Arena“. Der andere ist froh, dass Grönemeyer das Olympiastadion und keine Hotellobby gewählt hat, um erstmals ein paar Fragen zu seinem neuen Album und zur Europa-Tournee zu beantworten. Ob es weitere Konzerte im Sommer 2007 geben wird, wollte von Löbbecke nicht sagen.

Im Sommer 2006 waren Robbie Williams und die Rolling Stones in Berlin, beide jedoch haben das Olympiastadion nicht komplett füllen können. Das lag auch an den horrenden Eintrittspreisen, die jedoch bei Grönemeyer geringer sein werden, versprach Veranstalter Marek Lieberberg, „was zwischen 30 und 40 Euro“.

„Ich kann nur auf das Vertrauen der Leute hoffen“, sagte Grönemeyer. Unglücklich wäre er, „wenn auf der Bühne mehr Leute sind als davor“. Wie das neue Album heißt, das im Frühjahr erscheint, wollte er nicht verraten, „die Platte ist noch gar nicht fertig“. Stattdessen alberte Grönemeyer lieber ein wenig herum und dachte laut über einen Umzug von London nach Berlin nach, ohne etwas konkret zu versprechen. „Meine Tochter will hierher“, sagte Grönemeyer. In Zehlendorf hat er schon einmal mit seiner Familie gewohnt, vom Mauerfall bis 1998.

Tickets ab 22. September im Netz:

www.eventim.de

André Görke

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