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Notaufnahme der Charité
© pa/dpa

Gesundheitswesen wird modernisiert: Notfallmediziner für Berlin, Uni-Ärzte für Brandenburg

In wenigen Tagen bekommt Brandenburg erstmals eine medizinische Fakultät. Und in Berlin werden wohl bald Notfall- und Akutmediziner für die überfüllten Rettungsstellen ausgebildet.

Im Gesundheitswesen der Region stehen zentrale Veränderungen an. In Brandenburg eröffnet eine eigene Hochschule für Medizinstudenten. In Berlin setzt sich die mächtige Ärztekammer für neue Zusatzausbildungen zum Notfall- und Akutmediziner ein, um die Arbeit in den überfüllten Rettungsstellen der Kliniken zu verbessern. Nach Tagesspiegel-Informationen steht die rechtliche Anerkennung der privaten Medizinischen Hochschule Brandenburg unmittelbar bevor. Sie ist nach Theodor Fontane benannt und befindet sich in den Räumen der Kliniken in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) und Brandenburg an der Havel.

Sabine Kunst, Wissenschaftsministerin in Brandenburg.
Sabine Kunst, Brandenburger Wissenschaftsministerin.
© pa/ZB

Wissenschaftsministerin will sich bald äußern

Seit drei Jahren verhandeln Experten darüber mit dem Wissenschaftsministerium unter Sabine Kunst (parteilos, für SPD) in Potsdam. Im Juni gab es eine letzte Anhörung. Mit den Vorgängen vertraute Mediziner rechnen damit, dass der entsprechende Bescheid an diesem Freitag den zuständigen Professoren übergeben werden soll. Die ersten Studiengänge, Psychologie und Psychotherapie, könnten vielleicht schon im Wintersemester belegt werden. Ein Sprecher des Ministeriums sagte am Montag: „Wir äußern uns demnächst.“

Brandenburger Medizinstudenten lernen bislang an der Berliner Charité

Bislang ist die Charité in Berlin die einzige Universitätsklinik der Region. Die Charité-Spitze hatte erst kürzlich die Kooperationsverträge mit elf Brandenburger Krankenhäusern erneuert. Dabei sagte die Brandenburger Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke), man verspreche sich von der „strategischen Kooperation“ auch neue Fachärzte, die in Brandenburg außerhalb des Speckgürtels rund um Berlin seit Jahren fehlen. Offenbar aber glauben viele Brandenburger Mediziner, dass nur eine eigene Hochschule junge Ärzte dazu bringen wird, sich auch in berlinfernen Orten niederzulassen. Die Absolventen hätten dann schon jahrelang in der Region studiert.

Studenten werden fast 600 Euro im Monat zahlen

Gesellschafter der neuen Hochschule sollen die Ruppiner Kliniken, das Städtische Krankenhaus Brandenburg, die Neuruppiner Stadtwerke und die Sparkasse sein. Die vier Gesellschafter wollen dem Vernehmen nach insgesamt eine Million Euro in die Kapitalrücklage der Hochschule zahlen. Die Studenten werden fast 600 Euro im Monat selbst zahlen.

Berliner Ärztekammer fordert Notfall- und Akutmediziner

Beim Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) wartet derweil ein anderes Papier auf eine Unterschrift. Die Ärztekammer Berlin hat kürzlich die Einführung der Spezialisierung zum Notfall- und Akutmediziner beschlossen. Herauskommen soll ein Spezialist fürs Generelle, ein Arzt für den klaren Überblick in der Hektik der Notaufnahmen. Senator Czaja unterstützt das Vorhaben. Bislang arbeiten viele Rettungsstellen mit Rotanden, also Ärzten, die von anderen Stationen abgezogen werden.

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