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Notbetrieb: Wenn Erzieherinnen fehlen, werden die Kinder vorzeitig nach Hause geschickt.
© dpa

Berliner Grundschule: Notbetrieb nach Streit um Schulhort

An der Spreewald-Grundschule herrscht Ausnahmezustand: Von 20 Erzieherinnen sind noch sieben übrig.

Der seit Monaten schwelende Konflikt um den Hort der Spreewald-Grundschule hat sich zugespitzt: Von 20 Erzieherinnen waren laut Gesamtelternsprecherin Hadia Mir am Dienstag nur noch sieben da. Die anderen haben gekündigt oder sich krank gemeldet. Die Betreuung sei ab 13.30 Uhr nur noch als Notbetrieb für wenige Kinder möglich, sagt Mir. Die Bildungsverwaltung will versuchen, das fehlende Personal zu beschaffen, damit sich die Lage nach den Herbstferien normalisieren kann. Der Zustand sei „vollständig unakzeptabel“, gibt Abteilungsleiter Siegfried Arnz zu.

Selbst die Problemmanager kommen nicht weiter

Das Problem war schon 2014 entstanden, weil Schulkonferenz und Schulleitung den damaligen Hortbetreiber gegen ihren Willen behalten sollten: Die Behörden argumentierten mit vertraglichen Zwängen. Als der Konflikt im Mai erstmals eskalierte, schickte Arnz ein Beratungsteam seiner auf Problemfälle spezialisierten Fachgruppe "Pro-Schul". Auch dies hat nicht gefruchtet: Zu unterschiedlich sind offenbar die Vorstellungen davon, wie eine Ganztagsbetreuung organisiert werden soll.

Die Schule am Winterfeldtplatz hat schon besser Zeiten gesehen

Die Schule befindet sich unweit des Winterfeldplatzes, war aber lange im Sog des benachbarten „Sozialpalastes“, bis der frühere GEW-Vorsitzende Erhard Laube die Schulleitung 1999 übernahm. Damals war die Schule im Aufwind und hatte auch Anmeldungen aus bildungsnahen Elternhäusern. Die jetzige Schulleiterin ist seine zweite Nachfolgerin und noch in der Probezeit. Laut Elternvertreterin Mir gibt es für das nächste Schuljahr kaum noch Nachfrage.

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