Berliner Grundschüler: Nichtschwimmerquote in Berlin hat abgenommen
Zwischen den Bezirken gibt es große Unterschiede. Am besten schneidet Marzahn-Hellersdorf ab, am schlechtesten Mitte.
Die Schwimmfähigkeit der Berliner Grundschüler hat sich leicht verbessert. Nach dem Ende der dritten Klasse – wenn Schwimmunterricht auf dem Stundenplan steht – konnten im Schuljahr 2016/17 17,9 Prozent nicht schwimmen. Im Jahr 2014/15 waren es 18,2 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Statistik der Senatsbildungsverwaltung hervor.
Im Bezirksvergleich gibt es große Unterschiede. Am besten schneidet Marzahn-Hellersdorf ab, am schlechtesten Mitte. In Neukölln hat sich die Schwimmfähigkeit wie berichtet deutlich verbessert. 2015 gab es dort noch rund 31 Prozent Nichtschwimmer, jetzt sind es 22,6 Prozent. Verschlechtert haben sich dagegen die Werte in Pankow mit aktuell 13,1 Prozent Nichtschwimmern (2015: 9,7 Prozent) und Treptow-Köpenick mit 16,7 Prozent (2015: 11,3 Prozent).
Die Verbesserung in Neukölln wird vor allem auf das Projekt „Neuköllner Schwimmbär“ zurückgeführt – eine Wassergewöhnungswoche für Zweitklässler. Das Projekt wird noch vor den Sommerferien auch für zwölf Schulen in Mitte und Reinickendorf angeboten, eine Ausweitung für weitere Schulen in Spandau und Reinickendorf wird geprüft.
Im Bundesvergleich steht Berlin gut da
Die Senatsbildungsverwaltung hat auch ausgewertet, wie viele Kinder zu Beginn der dritten Klasse nicht schwimmen konnten: Das sind mehr als die Hälfte der Kinder, nämlich 53 Prozent. In Neukölln und Mitte sind es sogar 73 Prozent. In Steglitz-Zehlendorf beträgt dieser Wert nur 31 Prozent, in Pankow 35 Prozent. Im Bundesvergleich steht Berlin recht gut da: Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) liegt die Nichtschwimmerquote bei Grundschülern bundesweit bei fast 40 Prozent.
Schwimmfähigkeit bedeutet nach Angaben der Bildungsverwaltung, dass die Kinder mehrere Minuten durchgehend schwimmen können (ihr Alter in Minuten plus fünf Minuten), dass sie sich unter Wasser orientieren können und aus einer Höhe von einem Meter ins Wasser springen können. Das entspricht in etwa den Anforderungen für das Bronze-Jugendschwimmabzeichen.
„Ich möchte, dass mehr Kinder in Berlin schwimmen können“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Vor einem halben Jahr hat sie deshalb die AG Schwimmunterricht einberufen, die Verbesserungsvorschläge entwickeln und prüfen sollte. Jetzt sind erste Ergebnisse da. Dazu gehören unter anderem die Ausweitung von Wassergewöhnungsprojekten und Kooperationen mit Schwimmtrainern von Sportvereinen. Außerdem sollen Familien und Kinder verstärkt auf das Ferienschwimmen der Bäderbetriebe hingewiesen werden.