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Berlin wieder Rennsportstadt? Die Formel E startet bald in Tempelhof.
© dpa/Hannibal Hanschke

Rennstrecke auf Tempelhofer Feld: Nicht die Formel 1, die Formel E kommt nach Berlin

Hört sich komisch an, stimmt aber: In diesem Jahr wird ein Autorennen auf dem Tempelhofer Feld ausgetragen. Die Besucher der "Tempelhofer Freiheit" müssen sich trotzdem keine Sorgen machen.

Auch das gibt’s: Berlin kann schneller sein als geplant. Die deutsche Formel-E-Premiere – ein Rennen von Elektroboliden – auf dem Tempelhofer Feld ist um eine Woche vorverlegt worden. Es soll bereits am 23. Mai stattfinden. Die Ursache dafür liegt in Moskau. Die Stadt ist nachträglich in den Rennkalender gekommen und will den „ePrix“ am 6. Juni austragen. Zwischen beiden Renntagen soll mehr Zeit bleiben; deshalb müssen die Berliner im Terminplan nach vorne.

Das Rennen findet auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafens in Tempelhof statt. Hoffnungen, das Finale austragen zu können, haben sich nicht erfüllt: London hat das Rennen gemacht. Insgesamt beteiligten sich mit Moskau zehn Metropolen an der neuen Rennserie, die den Elektro-Antrieb für Autos populärer machen soll. Geboten wird einiges: Die Renner sind bis zu 272 PS stark und beschleunigen in drei Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer. Bis zu 225 Kilometer pro Stunde können die Rennwagen erreichen.

Während in den anderen Städten die Rennen auf Stadtstraßen ausgetragen werden, wird in Tempelhof auf dem Vorfeld ein Extra-Parcours aufgebaut – er soll nicht nur aus einem Kreis bestehen. Auch sogenannte Schikanen soll es geben, die das fahrerische Können fordern, sagte Organisator Uli Weingärtner. Zuschauer sollen auch auf Tribünen Platz finden, die ebenfalls für den Renntag aufgebaut werden und dann wieder verschwinden. Rund 30.000 Besucher sollen auf die Tribünen passen. Der Ticketverkauf hat aber noch nicht begonnen.

Nicht viel lauter als ein herkömmliches Auto

Der weitläufige Flugfeld-Freizeitpark hinter dem Absperrzaun gehört nicht zur Rennstrecke. Die Besucher der „Tempelhofer Freiheit“ sollen auch nicht viel zu hören bekommen: Die Rennwagen, deren Benzin-Kollegen einen höllischen Krach machen können, sollen nicht viel lauter sein als ein herkömmliches Auto.

Formel-1-Rennen mit den klassischen Rennwagen von Ferrari, Mercedes oder Red Bull finden auf dem Tempelhofer Feld aber nicht statt. Den Vorschlag, das Gelände zu einer Formel-1-Strecke umzubauen, hat es zwar gegeben, ernsthaft verfolgt hat man ihn aber nicht. Vielleicht war Berlin auch hier zu schnell.

Der allmächtige Boss des Formel-1-Zirkus, Bernie Ecclestone, hat nach einem Bericht der „Rhein-Zeitung“ aus Koblenz angekündigt, dass es in diesem Jahr kein Rennen in Deutschland geben werde – weder in Hockenheim noch auf dem Nürburgring. In den vergangenen Jahren habe es zu wenige Zuschauer gegeben. Massen immerhin kann Berlin mobilisieren – nicht nur zur Silvester-Party.

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