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Im Doppelpack. Bevor am Donnerstag der neue „Bourne“-Streifen ins Kino kommt, schauten Jeremy Renner (o. r.) und Regisseur Tony Gilroy in Berlin vorbei.
© dapd

Jeremy Renner beerbt Matt Damon: Neuer Bourne-Film ohne Bourne

Am Montag stellten die Stars den vierten Teil der Reihe vor. Matt Damon fehlt diesmal, und auch Berlin spielt nicht mehr mit.

Huch, da fehlt doch wer. Und dann auch noch der Namensgeber und Hauptdarsteller. „Das Bourne Vermächtnis“ ist der vierte Teil der Bourne-Reihe und der erste ohne Jason Bourne. So kamen am Montag statt Matt Damon, der den schlagkräftigen Geheimagenten verkörperte, sein Nachfolger Jeremy Renner („Mission Impossible – Phantom Protokoll“) und Regisseur Tony Gilroy nach Berlin, um den neuen Film vorzustellen.

Actionfans ist Renner kein Unbekannter. Der Amerikaner, der mal Kriminologie studierte, Make-up-Artist war und leidenschaftlich Musik macht, war bereits zweimal für den Oscar nominiert und in diesem Jahr mit dem Superheldenfilm „Marvel’s The Avengers“ im Kino. Wenn er gerade nicht dreht, renoviert er Häuser. „Damit habe ich bisher mehr verdient als mit den Filmen“, sagte er. Gerade richtet er wieder eins her – diesmal für sich selbst. Stunts macht der 41-Jährige selbst und holt sich dabei das ein oder andere blaue Auge, wie er am Montag verriet. „Bei den Kämpfen wollten wir uns nicht verletzen, taten es aber trotzdem“, sagte er. Im Film ähnelt Renners Rolle Bourne: Aaron Cross ist vom Typ durchtrainierter Geheimagent, den nichts stoppen kann. Cross ist Teil der „Operation Outcome“, einer Weiterentwicklung des Bourne-Projekts. Dabei werden Agenten mit Medikamenten zu Superkriegern gezüchtet. Nach dem Bourne-Skandal aber lässt der verantwortliche CIA-Agent Byer (Edward Norton) alle an „Outcome“-Beteiligten umbringen. Nur Cross und Ärztin Marta Shearing (Rachel Weisz) überleben, die Geheimdienste verfolgen sie.

Auf Damon müssen die Fans verzichten, weil der offenbar nicht mit Regisseur Gilroy, der wie in den ersten drei Filmen das Drehbuch schrieb, arbeiten wollte. In einem Interview hatte er verraten, dass er lieber mit Paul Greengrass gearbeitet hätte. Der ist Regisseur des zweiten und dritten Teils. „Sie wollten nicht mehr“, sagte Gilroy nur dazu.

Neben Damon fehlt diesmal auch Berlin. Für „Die Bourne Verschwörung“ wurde 2004 unter anderem im Tiergartentunnel und in der Karl-Marx-Allee gedreht. Für den dritten Teil „Das Bourne Ultimatum“ ging es an vier Drehtagen auch ins White Trash in der Schönhauser Allee und in den Volkspark Friedrichshain. Berlin diente auch als Drehort für die in Moskau spielenden Szenen.

Im vierten Film klettert Renner nun über die kanadischen Rocky Mountains oder rast auf einem Motorrad durch Manila. Einen kleinen Verdienst hat Berlin dennoch geleistet: Hier überzeugte Gilroy den Darsteller von der Rolle. Ob es noch einen fünften Teil gibt, wusste Gilroy nicht zu sagen. „Das sollen die Fans entscheiden.“ In den USA belegte der Film den ersten Platz der Kinocharts. In Deutschland kommt er am 13. September ins Kino. Christoph Spangenberg

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