zum Hauptinhalt
230848_0_018d8cdd
© ddp

BVG: Neue Straßenbahn "Flexity" vorgestellt

Sie sind größer, komfortabler und und eigens für die Hauptstadt gestylt. Die neuen Tram-Züge "Flexity Berlin" von Bombardier sind der Öffentlichkeit präsentiert worden. Wenn sich das Konzept bewährt, könnten bald über 200 Züge durch die Hauptstadt rollen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben am Freitag ihre neue Niederflur-Straßenbahn "Flexity Berlin" vorgestellt. "Sie ist modern, innovativ und basiert auf einem betriebserprobten Konzept", sagte Straßenbahndirektor Klaus-Dietrich Matschke. Neben einem neuen Design biete 'Flexity' mehr Platz und behindertengerechtere Ein- und Ausgänge.

Zunächst sollen bis Ende des Jahres vier der neuen Bahnen auf den Strecken der M2, M4, M5 und M10 getestet werden. Sollte sich das neue Konzept bewähren, werde die BVG bis zu 206 zusätzliche Straßenbahnen vom Hersteller Bombardier kaufen.

Im Design am Bauhausstil orientiert

Die neuen Trams wurden eigens für die Hauptstadt gestylt, wobei sich die Designer angeblich am Bauhausstil orientierten. "Die neue Straßenbahn will eine für alle Nutzer der Stadt zu sein", sagte Matschke. Es gebe größere Doppeltüren, aber auch breitere und längere Fahrgasträume, die fortan auch mehr Platz für Fahrräder und Kinderwagen haben. 250 Passagiere können mitfahren. Zudem biete "Flexity" bequemere Einstiege und mechanische Rampen für Rollstuhlfahrer.

"Ich hoffe, dass die Bahn hält, was wir uns gegenseitig davon versprochen haben", sagte der Vorstandsvorsitzende der BVG, Andreas Sturmowski. Weil sie den Fahrgästen soviel Schönheit und Komfort biete, werde sie möglicherweise auch Aggressionen von Fahrgästen eindämmen und damit der Arbeit des Personals sicherer machen.

Schnupperfahrten am Wochenende

Niederflurbahnen vom Typ "Flexity" gibt es nach Angaben von Bombardier bereits in einigen deutschen Städten wie Dresden oder Frankfurt sowie in Europa unter anderem in Valencia, Brüssel oder Lodz. Die BVG beauftragte Bombardier 2006 mit der Herstellung der "Flexity Berlin". Der neue Typ soll die aus den 70er Jahren stammenden Tatrabahnen schrittweise ersetzen. Ihre Betriebszulassung läuft 2010 aus.

Am Montag soll die neue Tram im Regelverkehr zunächst auf den Linien M 2 (Von Heinersdorf zum Hackeschen Markt) und M 4 (Hohenschönhausen zum Hackeschen Markt) eingesetzt werden. Die „Schnupperfahrten“ finden am Samstag von 10.15 Uhr stündlich bis 17.15 Uhr statt, am Sonntag geht es ebenfalls stündlich ab 10 Uhr bis 16 Uhr los; Abfahrt zur 30-minütigen Runde ist an der Dircksenstraße in Mitte. Bevor die Bahn in Serie bestellt wird, sollen auch die Fahrgäste befragt werden.

Der Hersteller Bombardier hat sein Straßenbahn-Grundmodell Flexity für die BVG modifiziert und baut insgesamt vier Vorserienfahrzeuge, die zusammen rund zehn Millionen Euro gekostet haben. Das Geld kommt vom Senat. Eine weitere Bahn ist nächste Woche auf der Bahnmesse Innotrans zu sehen. Erst in einem Vierteljahr will die BVG entscheiden, ob die Bahnen in Serie gekauft werden. Eine Option besteht für 206 weitere Fahrzeuge, die zusammen mehr als 500 Millionen Euro kosten würden. Die Bahnen sind breiter als ihre Vorgänger, haben einen fast stufenlosen Einstieg sowie Abteile für Kinderwagen oder Fahrräder und sind kameraüberwacht. Auch ein neuer Fahrscheinautomat ist eingebaut, der Geldscheine und EC-Karten akzeptiert. (Tsp/lee/ddp)

Zur Startseite