BER-Debakel: Neue Probleme mit dem Brandschutz
Die Brandschutzanlage am BER macht erneut Probleme, jetzt könnten aufwändige Umbaumaßnahmen am Flughafenterminal nötig werden. Auch der Eröffnungstermin im Oktober 2013 könnte wackeln.
Erneut bringen Probleme mit der Brandschutzanlage am neuen Hauptstadtflughafens BER die auf Oktober 2013 verschobene Eröffnung in Gefahr. Grund sind gravierende Abweichungen zwischen „Brandschutzkonzept,Baugenehmigung und baulicher Realisierung“, wie der Technik-Chef der Flughafengesellschaft Horst Amann am Samstag bestätigte. Selbst aufwändige Umbaumaßnahmen könnten nötig werden. Amann berät derzeit mit Planern, Baufirmen und Brandschutzexperten mögliche Lösungen. Klarheit, ob der Termin am 27. Oktober 2013 zu halten ist, soll es in den nächsten Tagen geben. Auch der Aufsichtsrat war bereits zur Sitzung am 1. November über die neuen Risiken informiert.
Auslöser ist ein von Amann angefordertes Gutachter des Brandschutz- Ingenieurbüros hhp, es sieht den Eröffnungstermin „kritisch“. Konkret geht es um zwei Bereiche, die die Inbetriebnahme gefährden: Die Entrauchungstechnik in der Gepächausgabehalle, bei deren Einbau die behördlich genehmigten Pläne nicht eingehalten wurden. Das Bauordnungsamt aber pocht genau darauf. Deshalb sind umfangreiche Umbauten nötig. Hinzu kommen zahlreiche Abweichungen von der Genehmigung der Sprinkleranlage. Jetzt fordert das zuständige Bauordnungsamt im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald Nachweise, dass die Anlage dennoch zuverlässig funktioniert. Dafür
sind umfangreiche Prüfungen durch Sachverständige nötig. Und ein Umbau hätte gravierende Folgen für den Zeitplan und das gerade erst – wegen des geplatzten Eröffnungstermins im Juni – um 1,2 Milliarden aufgestockte Budget. Es drohen weitere zusätzliche Kosten.
Ursprünglich sollte der Flughafen am 3. Juni 2012 in Betrieb gehen. Vor allem wegen Problemen mit der Brandschutzanlage war die Eröffnung kurzfristig zunächst auf März, dann auf Oktober 2013 verschoben worden. Zuletzt hieß es noch von Amann und vom Aufsichtsrat, in dem die Gesellschafter Berlin, Brandenburg und Bund vertreten sind, dass der neuen Termin steht.
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