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Natalia Klitschko, Ehefrau von Vitali, singt jetzt Schmusesongs auf Russisch.
© promo

Debütalbum: Natalia Klitschko singt jetzt

Natalia Klitschko stellte in Berlin ihr Debütalbum vor. Ohne Vitali und politische Botschaften. Viele fanden: Besser als erwartet.

Von Ronja Ringelstein

Ein Szenario, wie in einem schicken Jazzclub: Vorne in dem kleinen Raum steht eine Frau im schwarzen Kleid, den Mikrofonständer umklammert sie und haucht hinein, an dem aufgeklappten Flügel neben ihr sitzt der Pianomann und klimpert. Die Dame ist aufgeregt, denn es ist ihr erster Auftritt vor Publikum mit ihrem neuen, ersten Album. Natalia Klitschko, Ehefrau des Bürgermeisters von Kiew und Ex-Boxweltmeisters Vitali Klitschko, singt jetzt.

Ohne Noten oder Instrument - sie singt einfach

„Das war viel besser als erwartet“, gratuliert ihr nach dem Auftritt einer der am Dienstag ins Nobel- Hotel „Das Stue“ in Tiergarten geladenen Gäste. „Danke“, sagt Natalia Klitschko und schaut etwas verwirrt ob des zweifelhaften Kompliments. Doch man darf ja skeptisch sein, wenn jemand, der weder ein Instrument spielt noch Noten lesen kann, sich plötzlich entscheidet, eine Gesangskarriere zu starten.

„Naked Soul“ heißt das Album – ein Wortspiel, denn die Musik hat zwar überwiegend Elemente des Souls, gleichzeitig betont Natalia Klitschko, dass ihre Texte ganz tief aus ihrer Seele kommen. Aber dass der Soul die richtige Musikrichtung für sie ist, ist noch nicht ganz klar. Immer wieder dringen Elemente, die man eher in russischen Volksliedern erwarten würde, in den Vordergrund. Klitschko singt überwiegend auf Russisch, ihrer Muttersprache.

Später mal ukrainische Volkslieder

Ihre Songs sind melancholisch – „typisch slawisch, dramatisch“, sagt sie dazu. Später einmal will sie vielleicht auch ein paar ukrainische Volkslieder singen, die sie aus ihrer Kindheit kennt. „Bei uns wurde immer gesungen, das gehört zur slawischen Natur“, erzählt sie. Es geht bei ihr aber immer um Liebe und Herzschmerz, eine politische Botschaft will sie auf keinen Fall vermitteln: „Ein Politiker in der Familie reicht“, sagt sie.

Die Musik entstand zusammen mit dem Komponisten und Pianisten Oliver Grenville, der auch bei den Auftritten neben ihr am Klavier sitzt. Ohne Noten lesen oder schreiben zu können, ging das dann so: „Ich hatte eine Melodie im Kopf, habe sie auf Band gesungen und dann Oliver geschickt“, erklärt sie. Grenville hat alles in eine Form gegossen.

Nicht jeden Note saß perfekt

Produzent ist Peter Hoffmann, der unter anderem auch schon Tokio Hotel produziert hat. „Bisher war ich in diesem Genre nicht so zu Hause“, sagt Hoffmann. Er fand allerdings die Stimme der Klitschko so schön und machte mit. Dass bei dem Auftritt nicht jede Note perfekt saß, war wohl der Aufregung geschuldet.

Vitali Klitschko war auch in Berlin

Auch Vitali Klitschko war kürzlich in Berlin. Am Montagabend eröffnete er gemeinsam mit Innensenator Frank Henkel den Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg.

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