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Mittagessen im Klassenzimmer der Kurt-Schumacher-Grundschule in Berlin Kreuzberg.
© Stefan Weger

Berliner Schüler nehmen Angebot an: Nachfrage an kostenlosem Schulessen um bis zu 70 Prozent gestiegen

Noch immer haben Schulen Probleme, das kostenlose Essen zu organisieren. Dennoch ist das Angebot bei Schülern beliebt, besonders im Norden Berlins.

Das kostenlose Mittagessen an den Berliner Grundschulen ist sehr nachgefragt - in Reinickendorf ganz besonders. Dort stieg die Nachfrage nach warmem Schulessen sogar um rund 70 Prozent seit der Einführung des kostenlosen Angebots. Das geht aus einer Umfrage des rbb hervor. Berlinweit lag der Anstieg demnach zwischen 20 und 50 Prozent.

Eine Erhebung der Deutschen Presse-Agentur in den Berliner Bezirken zeigte zudem, dass der Run auf das neue Angebot zahlreiche Schulen vor große Herausforderungen stellt. Viele haben ein Raumproblem, auch die Taktung der Mittagessen ist eng. Etliche Eltern fürchten, dass ihre Kinder durch den Schichtbetrieb nicht satt werden. Das kostenlose Mittagsangebot wurde vor fünf Monaten eingeführt.

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Aufgrund vieler Beschwerden, hatte die Senatsbildungsverwaltung erst im Dezember 2019 angekündigt, die Portionspreise für ein Mittagessen an Grundschulen um ein Drittel anzuheben. Das Land Berlin wird demnach statt 3,25 Euro ab 1. August 2020 „voraussichtlich“ 4,09 Euro zahlen und ein Jahr später 4,36 Euro.

  • Ab 1. August 2020 zahlt Berlin voraussichtlich 4,09 Euro statt 3,25 Euro
  • Gleichzeitig steigt der Bioanteil auf 30 Prozent und
  • zum selben Zeitpunkt steigt der Mindestlohn auf 12,50 Euro
  • Ab 1. August 2021 zahlt Berlin voraussichtlich 4,36 Euro und der Bioanteil soll auf 50 Prozent steigen
  • Die Zusatzausgaben summieren sich in 2020 auf 12,38 Millionen Euro und 2021 auf 33,62 Millionen Euro

Der Verband der Caterer hält die Anhebung auf 4,09 Euro nicht für auskömmlich. „Die Steigerung der Mindestlöhne von 9,35 Euro auf 12,50 Euro zum August 2020 ist in der Erhöhung auf 4,09 Euro nicht eingepreist“, kritisierte Verbandssprecher Rolf Hoppe. Die Caterer hatten seit zwei Jahren immer wieder vergeblich höhere Portionspreise eingefordert, um die Qualität sichern zu können, aber erst für den Haushalt 2020/21 wurde mehr Geld eingeplant. (mit dpa)

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