Beamte müssen frieren: Nach Heizungsausfall stellt die Polizei Radiatoren auf
Mitten im Winter müssen Beamte der Berliner Polizei frieren. Eine Heizungsanlage ist ausgefallen, der Fehler schwer zu finden. Nun müssen Radiatoren her.
Am Donnerstagabend wünschte Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik den Bediensteten noch frohe Weihnachten. „Viele fleißige Menschen sorgen im Hintergrund dafür, dass die Abläufe funktionieren“, schrieb sie in einer Email an die Belegschaft. „Beim Personal, der Ausstattung, der Besoldung, den Einsatztrainingszentren, den Fahrzeugen – überall ging es Jahr 2019 deutlich bergauf“, heiß es in dem Schreiber weiter. Und: „Wir sind die Hauptstadtpolizei!“
Doch die Beamten im Abschnitt 62 in Marzahn-Hellersdorf kommen sich nicht vor wie die Hauptstadtpolizei. Bei ihnen ist die Heizung ausgefallen, die Räume in der Cecilienstraße sind kalt. Am Freitag meldete sich der Stabsleiter der Direktion 6 bei den 206 Beamten des Abschnitts und berichtete „über einen großflächigen Heizungsausfall im Gebäude des Abschnitts 62“.
Betroffen seien der Wachbereich, das Foyer, die Häuser 1 und 2 samt Umkleiden und Duschen. „Mit gemessenen 15,4 Grad in einem ungenutzten Büro haben wir den unhaltbaren Zustand auch dokumentiert“, schreibt der Stabsleiter. „Das Wasser erreicht im gesamten Haus nur eine lauwarme bis kalte Temperatur.“ Auch die Sporthalle musste geschlossen werden, Fortbildungs- und Trainingseinheiten sind nicht möglich.
Verantwortlich ist der für die Liegenschaften des Landes Berlin zuständige Immobiliendienstleister BIM. „Trotz sofortiger Kontaktaufnahme mit der BIM und damit einhergehenden eingeleiteten Reparaturmaßnahmen konnte der Defekt im Heizsystem bisher nicht lokalisiert werden“, berichtete der Stabsleiter. Die Fehlersuche gestalte sich nach Auskunft eines Ingenieurs als äußerst schwierig und werde „noch einen unbestimmten Zeitraum in Anspruch nehmen“.
Die Direktion hat der BIM auch deutlich gemacht, was sie erwartet, dass nämlich die Beamten „unter akzeptablen Bedingungen arbeiten können und die Havarie schnellstens behoben werden muss.“ Damit die Beamten an ihren Schreibtischen nicht frieren müssen, sind zunächst zehn Radiatoren verteilt worden.
Der Stab der Direktion hat aber auch weitere 35 Radiatoren angefordert. Der leitende Beamte warnte zugleich: „Sollte sich der Zustand der Heizungsanlage nicht schnellstmöglich zum Positiven wenden, wird das Aufstellen von größeren mobilen Heizgeräten veranlasst.“
Polizeipräsidentin Slowik erklärte in ihrem Schreiben zu den Feiertagen passend: „Ohne diesen Enthusiasmus, ohne diesen Gemeinschaftssinn wäre unsere Polizei Berlin nicht die, die sie ist.“