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Sowjetpanzer in Berlin. Die Spuren der Vergangenheit sind in Karlshorst heute noch zu sehen.
© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin-Karlshorst: Musiker der U.S. Air Force spielen im Russischen Museum

Hier wurde die Kapitulation Deutschlands in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai vollzogen. Daran wird jedes Jahr im Museum erinnert. Diesmal ist beim traditionellen Fest ein ganz besonderer Gast dabei.

In der großen Weltpolitik steht es derzeit im Verhältnis zwischen Russland und den USA nicht zum Besten – ganz anders im Kleinen, in Berlin-Karlshorst. Beim traditionellen Fest zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges sind diesmal die Vereinigten Staaten das Gastland im Deutsch-Russischen Museum. „Wir möchten dabei zeigen, welche Bedeutung dieser Krieg nicht nur für die Sowjetunion hatte, sondern auch für die USA, wie die Länder ihn am Ende erlebten und wie heute daran erinnert wird“, sagt Museumsdirektor Jörg Morré.

Das Museum setzt damit eine Tradition fort: Zum alljährlichen Fest anlässlich der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, die in diesem Haus in der Zwieseler Straße 4 in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai vollzogen wurde, beteiligte sich jeweils ein Siegerland beim Mitfeiern und -erinnern. Diesmal wurden, schon vor Wochen, die Amerikaner als Alliierte eingeladen.

Sie bestreiten ab 12 Uhr ein Kinoprogramm mit Dokumentationen und Filmen, die an den 2. Weltkrieg und seine Folgen erinnern. Um 13.30 Uhr läuft „Der längste Tag“ von der Landung in der Normandie. Im Saal, in dem die Kapitulation unterzeichnet wurde, gibt es ein Podiumsgespräch mit der Direktorin des Alliiertenmuseums Gundula Bavendamm zur Bedeutung des 8. Mai in der amerikanischen Erinnerungskultur, und um 17 Uhr beginnt auf der Gartenterrasse ein Konzert der „Ambassadors“ aus Ramstein – die 14-köpfige Band der U.S. Air Forces in Europa spielt Glenn Miller.

Stündliche öffentliche Führungen (ab 10 Uhr), szenische Lesungen, Konzerte und ein ökumenischer Friedensgottesdienst (13 Uhr) runden das Programm ab – ein „Toast auf den Frieden“ beschließt um 22 Uhr im Kapitulationssaal das Museumsfest.

Lothar Heinke

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