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Im früheren Kloster Neuzelle leben seit fast 200 Jahren keine Mönche mehr. Heute ist es ein beliebtes Ausflugsziel. Doch nun wollen Zisterzienser hierher zurückkehren.
© Kitty Kleist-Heinrich

Nach 200 Jahren: Mönche des Zisterzienser-Ordens ziehen ins Kloster Neuzelle

Nach rund 200 Jahren ziehen voraussichtlich wieder Mönche ins brandenburgische Kloster Neuzelle. Die Zisterzienser folgen damit einer Einladung des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt.

Nach rund 200 Jahren ziehen voraussichtlich wieder Mönche ins brandenburgische Kloster Neuzelle. Die Zisterzienser des österreichischen Stifts Heiligenkreuz wollen die von Preußen 1817 verstaatlichte, einst katholische Anlage wiederbesiedeln und dort eine neue geistliche Gemeinschaft begründen. Das haben die Mönche des katholischen Stifts in dieser Woche bei einer Versammlung ihres Konvents entschieden. Die Zisterzienser folgen damit einer Einladung des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt, auf dessen Bistumsgebiet die Klosteranlage liegt. Bis zur 750-Jahr-Feier des Klosters Neuzelle im Jahr 2018 soll ein Priorat eingerichtet werden. Im Kloster sollen dann acht Mönche leben.

Der Abt von Heiligenkreuz, Maximilian Heim, sagte, die Entscheidung sei trotz Anfragen aus verschiedenen Orten für Neuzelle gefallen, weil dort „die fast 750-jährige zisterziensische Architektur und Kultivierung des Landes noch heute sichtbar ist“. Das Kloster Neuzelle wurde 1268 vom meißischen Markgrafen Heinrich dem Erlauchten gegründet und im 17. und 18. Jahrhundert im Barockstil neu gestaltet. 1817 wurde es säkularisiert und gehört heute zur Stiftung Stift Neuzelle des Landes Brandenburg. 2018 wird der 750. Gründungstag gefeiert.

Noch ist unklar, wo die acht Mönche wohnen können

Nach Angaben der öffentlich-rechtlichen Stiftung, Eigentümer der Anlage, ist noch unklar, wo die acht Mönche wohnen können. Nach eigenen Angaben will das Stift Heiligenkreuz die Gründung des Tochterklosters unverzüglich vorbereiten. Die Mönche sollen sich in der Pfarr- und Wallfahrtsseelsorge engagieren.

Der Stiftungsdirektor für Marketing und Kultur, Walter Ederer, erklärte auf Anfrage, nach der Entscheidung werde die Stiftung nun prüfen, wo eine Mönchsgemeinschaft leben könne. Eine weitere offene Frage sei, ob dafür öffentliche Mittel eingesetzt werden dürften. Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) hat die Pläne als kulturelle Bereicherung begrüßt. Brandenburg habe aber viel Geld in die Stiftung Neuzelle investiert, so Münch, die den Stiftungsrat leitet. „Wir müssen nun klären, wie wir den Flächenbedarf der heutigen Nutzer mit dem Kloster in Übereinstimmung bringen können.“ Zudem erwarte sie eine finanzielle Beteiligung der katholischen Kirche. Yvonne Jennerjahn (Evangelischer Pressedienst), Katholische Nachrichtenagentur

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