Zum Urlaub nach Griechenland: Mit mulmigen Gefühlen und viel Bargeld
Am Flughafen Tegel mischen sich Vorfreude und "mulmige Gefühle" bei Griechenland-Urlaubern. Viele Touristen haben vorgesorgt und verlassen sich auf Bargeld statt auf die Banken.
Flughafen Tegel am Morgen: Die Menschen an den Schaltern sehen entspannt aus. Es geht in den Urlaub: nach Spanien, Italien – und Griechenland. Bei den Passagieren des Flugs nach Thessaloniki mischen sich zur Vorfreude aber auch „mulmige Gefühle“. Michaela G., 23, und ihr Freund Fabian B., 24, hoffen, „dass unser Bargeld auch für den Sprit reicht. Wir wollen einen Mietwagen buchen, um so möglichst viel vom Land zu erkunden.“ Den Barvorrat haben sie aufeinander aufgeteilt und tragen es im Handgepäck und am Körper. „Falls es doch nicht reicht, gehen wir davon aus, dass wir an den Automaten noch Geld kriegen.“
Anja R. und ihre Familie sind skeptischer. „Wir verlassen uns nicht auf die Banken, sondern haben viel Bargeld dabei. Auch für den Mietwagen – wir müssen von Thessaloniki nämlich noch dreihundert Kilometer weiter nach Skopelos fahren; dort besuchen wir Freunde.“
Ausreichend Bargeld nicht nur für sich hat auch die vierköpfige, griechische Familie K., ebenfalls auf Handgepäck und Kleidung der Eltern verteilt, dabei. „Unsere Verwandten haben uns gebeten, ihnen auch was mitzubringen.“ Die Familie, die mittlerweile in Schweden lebt, bleibt über einen Monat bei ihren Verwandten.
André D., 26, begleitet einen Bekannten zum Abflug. Er selbst fliegt im August mit Freunden nach Rhodos. „Wir haben aber Bedenken, dass es dort zu Aufständen und Ausschreitungen kommt. Vielleicht buchen wir noch um und fliegen doch nach Spanien.“
Juliane Fiegler