Neue Busse der BVG: Mit Fußbodenheizung durch Berlin
Neuheiten bei der BVG: Der Gelenkbus hat einige Extras, stößt aber bei Behinderten auf heftige Kritik. Auch die Bushaltestellen werden besser markiert.
Die BVG hat am Mittwoch ihren ersten Gelenkbus der neuen Generation vorgestellt. Er steckt voller Neuheiten, ist bei Behinderten aber auch auf heftige Kritik gestoßen. Der Bus hat nur noch an der Mitteltür eine Rampe, beim Vordereinstieg entfällt sie. Nur so sei es möglich gewesen, Platz für ein erweitertes Mehrzweckabteil sowie für zehn zusätzliche Sitze zu schaffen, sagte Bus-Chef Martin Koller.
Bei der zweiten und dritten Tür gibt es erstmals eine Außenbeleuchtung. Neu ist an diesen Türen zudem, dass beim Schließen eine rote Lampe leuchtet. Außerdem kann der Fahrer jetzt die Türen auch per Knopfdruck schließen. Eine Kamera erfasst beim Rechtsabbiegen den "toten Winkel". Sie wird nach und nach bei allen Bussen eingebaut. Die Kamera im Innenbereich kann bei Gefahr für die Fahrgäste oder den Fahrer Aufnahmen direkt in die Leitstelle senden.
Beim Einsteigen minimiert an der vorderen Tür eine Fußbodenheizung die Rutschgefahr bei Nässe oder Schnee. Und in gleich fünf Sprachen heißt die BVG an der Vordertür Fahrgäste willkommen. Bis zu 156 Busse hat die BVG beim Hersteller Scania bestellt, für je 321 000 Euro. Die ersten 70 sollen bis Februar geliefert sein.
Zwei Treppen im kurzen Doppeldecker
Im nächsten Jahr testet die BVG auch einen Kurzdoppeldecker mit zwei Treppen zum Oberdeck. Bisher war nur ein Testbus mit einer Treppe fest bestellt worden.
Und noch etwas ist neu: Autofahrer, die Bushaltestellen zuparken, sollen sich künftig nicht mehr damit herausreden können, sie hätten die Anlage nicht erkannt. Haltestellen sollen wieder - wie bereits vor Jahren praktiziert - durch Zickzack-Linien auf der Fahrbahn markiert werden, kündigte Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler am Mittwoch im Gespräch mit dem Tagesspiegel an. Zudem sollten sich Polizei und Ordnungsämter in Zukunft verstärkt um Falschparker kümmern. Außerdem sollen künftig auf Berlins Straßen mehr sogenannte Kaps gebaut werden: Das sind Stellen, an denen eine Ausbuchtung des Gehwegs in die Fahrbahn als Bushaltestelle fungiert.