Olympiastadion: Mit dem BVG-Bus zu Hertha BSC? Lieber nicht!
Hertha ist aufgestiegen und die BVG dünnt den Verkehr aus. Die Folge auf der Heerstraße: Enge, Schweiß, volle Busse. Und irritierte Fahrgäste, an denen der 49er einfach vorbeifuhr, weil er so voll war. Kann man das nicht ändern?
60 000 Fans werden am Sonnabend zum Fußballspiel zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV erwartet. Anpfiff ist um 18.30 Uhr im Olympiastadion. Es gibt noch Tageskarten. Mit dem Anpfiff wollen die Hertha-Fans in der Ostkurve eine Choregrafie zeigen – die war aufgrund eines Todesfalls in der Fanszene vor zwei Wochen abgesagt worden.
Schlecht: Auf der Buslinie M 49 (Zoo–Reimerweg) hat die BVG die Zusatzfahrten zu Fußballspielen eingestellt. Eine Auswertung der vergangenen Saison habe ergeben, dass „keine verkehrliche Notwendigkeit“ für die zusätzlichen Fahrten bestehe, die „aus Tradition“ angeboten worden seien, teilte die BVG auf Anfrage mit. Genutzt hätten das Angebot überwiegend Brandenburger Fans, die ihr Auto am ehemaligen Kontrollpunkt Heerstraße geparkt hätten und dann mit dem Bus zum Stadion gefahren seien. Das reguläre Angebot sei ausreichend, findet die BVG. Beim ersten Heimspiel dieser Saison waren die Regelbusse nach Angaben von Fahrgästen brechend voll, so dass die Fahrer nicht mehr an allen Haltestellen stoppten ("Oder will hier etwa jemand aussteigen" - "Neeeee, sonst jeht die hintere Tür wieder nich' zu!").
Gut: Die S-Bahn fährt häufiger zum Olympiastadion. Etwa von 16.30 Uhr an fahren neben den Zügen der S 5 auch diejenigen der S 75 alle über Olympiastadion bis Spandau. Hinzu kommen nach Angaben der Bahn weitere Verstärker ab Charlottenburg. Nach Spielschluss will die S-Bahn mit jeweils sechs Zügen in 20 Minuten Richtung Zentrum fahren. Auch die BVG verstärkt auf der U 2 den Verkehr und lässt die sonst am Theodor-Heuss-Platz endenden Bahnen zum Olympiastadion fahren.
Schlecht für die Heimreise der Hamburger ist auch, dass die Bahn am Wochenende die Züge nach Hamburg umleitet, was die Fahrtzeit erheblich verlängert.
André Görke, Klaus Kurpjuweit