Frühlingswochenende in Berlin: Milde Temperaturen zogen die Menschen am Samstag nach draußen
Endlich Sonne! Viele Berliner nutzen am Wochenende das schöne Wetter nach den Minustemperaturen der vergangenen Wochen.
Milde zwölf Grad zogen am Sonnabend die Menschen in Berlin nach draußen – es ist das erste frühlingshafte Wochenende, nachdem es in den vergangenen Wochen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich gab.
In den Kiezen herrschte am Sonnabend wegen des Wetters ausgelassene Stimmung. Am Boxhagener Platz in Friedrichshain strömten die Menschen bereits am Vormittag in die Sonne. Auf dem Platz hatte der Wochenmarkt geöffnet, bot Käse und Brot aus der Region an.
Die engen Gänge waren voll. Lediglich die Masken erinnerten an die neue Normalität. Aus allen Ecken tönte Stimmengewirr und Kinderlachen. Auf dem Spielplatz tummelten sich Kinder, euphorisch über die enteisten Klettergerüste.
Im Volkspark Friedrichshain waren am Mittag zahlreiche Familien mit Kinderwägen und Fahrradfahrer:innen unterwegs auf den Pfaden zur Parkmitte. Hier ließ sich entspannt auf den fast noch gefrorenen See blicken und einigen Musikern mit Geige und Cello lauschen.
Zwei Besucherinnen verleiteten die tiefen Cello-Töne sogar zu ein paar Tanzschritten auf dem Rasen. Manche der Parkgäste genossen eine Bratwurst vom hiesigen Imbiss. Andere tobten sich auf den Volleyball-Plätzen am Rande des Volksparks aus.
Auch Kreuzberg schien in Gänze auf den Beinen zu sein. Auf dem Naturspielplatz Pauli waren die üblichen Boule-Grüppchen anzutreffen, versuchten wie jede Woche, ihre Kugeln möglichst zielgenau zu werfen.
Waren sie in den frostigen Wochen hier fast alleine anzutreffen, wurden sie am Sonnabend von zahlreichen Zuschauer:innen begleitet.
Mit Kaffeebechern in den Händen und Sonnenbrillen auf den Nasen saßen sie auf den Holzbänken und genossen die lang erwartete Sonne.
Links und rechts von ihnen zogen Spaziergänger:innen, Jogger:innen und Fahrradfahrer:innen am Kanal entlang, meist zu zweit oder allein. Viele trugen noch dicke Wintermäntel und Schals, die sie wohl in Skepsis vor den warmen Temperaturen lieber doch angezogen hatten. Doch gegen Nachmittag wurden Mäntel und Jacken geöffnet, die Schals verschwanden in den Taschen.
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Vor einigen Cafés bildeten sich lange Schlangen wie am „La Maison“ in der Forster Straße. Die Corona-Abstandsregeln wurden dabei nicht immer so genau genommen.
Die Corona-Abstandsregeln wurden am Sonnabend nicht immer so genau genommen – weder in den Schlangen vor den Cafés, noch in den Alkohol trinkenden Grüppchen, die sich Berichten nach ab dem Nachmittag an verschiedenen Orten der Stadt bildeten.
Eine Tagesspiegel-Kollegin berichtet zum Beispiel von zahlreichen jungen Menschen, die sich auch nach Einbruch der Dunkelheit noch am Südstern aufhielten, eng beieinander standen und Bier tranken. Die Polizei konnte auf Nachfrage am Abend keine Auskunft zu Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen geben. Verstärkte Kontrollen gebe es nicht. Am Sonntag soll es bei viel Sonnenschein mit bis zu 15 Grad noch einmal wärmer werden.