Ukraine-Konflikt: Merkel und Putin schalten Normandie-Format ein
Im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sollen außenpolitische Berater Deutschlands und Frankreichs vermitteln. Die Bundeskanzlerin ist besorgt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin wollen die jüngste Eskalation zwischen Russland und der Ukraine im sogenannten Normandie-Format behandeln. Bei einem Gespräch am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires hätten beide am Samstag vereinbart, dass außenpolitische Berater Deutschlands, Russlands, der Ukraine und Frankreichs über die Situation im Asowschen Meer sprechen sollten, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. "Die Bundeskanzlerin machte noch einmal ihre Sorge über die Zuspitzung an der Straße von Kertsch und ihr Eintreten für die Freiheit des Schiffsverkehrs ins Asowsche Meer deutlich."
Die russische Marine hatte in der Meerenge von Kertsch im Osten des Schwarzen Meeres drei ukrainische Schiffe geentert und die Besatzungen festgenommen. Das Thema habe neben der Lage in Syrien im Mittelpunkt des Gesprächs mit Putin gestanden, hieß es. Zum Thema Syrien sei man sich einig gewesen, dass man weiter versuchen müsse, den Krieg durch einen politischen Prozess zu beenden.
Putin ließ über seinen Sprecher erklären, er habe der Kanzlerin bei dem Treffen am Rande des G20-Gipfels die Umstände der Konfrontation mit der Ukraine im Schwarzen Meer "ausgiebig und im Detail erklärt". Dies habe er zuvor schon bei seinem bilateralen Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron so gemacht. Macron hatte den Kreml-Chef bei der Begegnung nach Angaben des Élysée-Palasts dazu aufgefordert, nun in eine "Phase der Deeskalation" gegenüber der Ukraine einzutreten.
Der russische Staatschef unterhielt sich am Rande des G20-Gipfels auch noch kurz mit US-Präsident Donald Trump. „Wie auf multilateralen Treffen üblich, hatten Präsident Trump und die First Lady eine Reihe informeller Unterhaltungen mit Staatsleuten beim Abendessen gestern Abend, darunter auch mit Präsident Putin“, gab die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, am Samstag bekannt. Trump hatte das für Freitag geplante bilaterale Treffen mit Putin kurzfristig abgesagt. Zur Begründung führte er die Zuspitzung in der Ukraine-Krise an. (Reuters, dpa)