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Berlins neue Schulstatistik liegt im Trend.
© dpa

Bildungsbericht für Berlin: Mehr Schüler erreichen Abschluss

Die aktuelle Bildungsstatistik zeigt positive Tendenzen für Berlin. Es gibt weniger Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen. Eine Erklärung dafür könnte der vermehrte Praxisbezug im Unterricht sein. Auch in anderen Bereichen gibt es positive Entwicklungen.

Der Anteil der Schüler, die eine Berliner Schule ohne Abschluss verlassen, sinkt und lag im Schuljahr 2012/13 noch bei acht Prozent. Dies geht aus der aktuellen Bildungsstatistik hervor. In den Vorjahren war rund jeder zehnte gescheitert. Damit liegt Berlin im Trend: Bundesweit ist die Quote der Schüler ohne Abschluss zuletzt von acht auf sechs Prozent gesunken. Die Bandbreite liegt zwischen fünf (Bayern) und zwölf Prozent (Mecklenburg-Vorpommern). Ziel des Bildungsgipfels vor fünf Jahren war es gewesen, die Durchfallquote bundesweit zu halbieren. Dies wurde nicht erreicht.

Eine Erklärung für den positiven Trend in Berlin könnte laut Bildungsverwaltung der vermehrte Praxisbezug im Unterrichtsalltag sein. Die so genannten Praxislerngruppen wurden erheblich ausgeweitet und helfen vor allem schwachen Schülern dabei, die Schule zu bewältigen. Mit der Einführung der Sekundarschule kann die Absenkung der Durchfallquote nicht zusammenhängen, weil die Sekundarschüler im Schuljahr 2012/13 noch nicht in Klasse 10 angekommen waren. Vielmehr war dies der letzte Jahrgang mit Haupt- und Realschülern.

Bemerkenswert ist an der aktuellen Schulstatistik zudem, dass die Zahl der Schüler erstmals seit der Wende gestiegen ist und zwar allein an den öffentlichen Schulen um rund 3500 auf 293.000. Bis 2023 soll die Zahl auf 342.000 steigen und wäre dann wieder auf dem Stand von 2003. Mitte der 90er Jahre gab es noch rund 400.000 Schüler, bevor sich der Geburtenknick im Ostteil auswirkte. Wie berichtet, werden jetzt Behelfsbauten errichtet, um dem Schüleranstieg gerecht zu werden: Nicht in allen Bezirken gibt es genug Schulbauten, weil etliche Schulen geschlossen und verkauft wurden.

60 Prozent der Schüler sprechen zu Hause deutsch

Der Anteil der Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache steigt weiter kontinuierlich an und liegt jetzt bei über 40 Prozent in den öffentlichen Schulen. Vor zehn Jahren lag er bei rund 30 Prozent. Allerdings haben inzwischen weniger Schüler einen ausländischen Pass: Waren es im Schuljahr 2004/05 noch 54.000, so sind es jetzt noch 38.000. Insbesondere bei den Schülern türkischer Herkunft ist diese Tendenz zu beobachten. Von ihnen hatten vor 2004/05 noch 24.000 einen Pass ihres Heimatlandes, inzwischen aber zwei Drittel weniger (8700). Bei den Schülern aus dem Libanon haben jetzt noch 1700 einen libanesischen Pass, vor neun Jahren waren es knapp 3000.

Knapp jeder dritte Oberschüler mit ausländischem Pass besucht das Gymnasium, während es bei den deutschen Schülern über 40 Prozent sind. Unter den Oberschülern mit libanesischem Pass besucht aktuell nur jeder siebte das Gymnasium.
Weitere Statistiken und Erläuterungen unter www.berlin.de/sen/bildung/bildungsstatistik/index.html

Susanne Vieth-Entus

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