Ein Leben für die Sportpolitik: Manfred von Richthofen wird 80
Manfred von Richthofen feiert 80. Geburtstag - mit einem Galabankett. Er war es, der einst das DFB-Pokalfinale nach Berlin holte.
Vielleicht wäre das Finale um den DFB-Pokal ohne ihn nicht Mitte der Achtzigerjahre dauerhaft nach Berlin gekommen. Dann hätte dem Fußball genauso wie der Stadt etwas gefehlt. Manfred von Richthofen, Neffe des Jagdfliegers aus dem Ersten Weltkrieg, des „Roten Barons“, machte in einer Phase Sportpolitik, in der diese immer auch von der großen Politik beeinflusst wurde. 1985 wurde er Präsident des Landessportbundes Berlin, von 1994 bis 2006 war er Präsident des Deutschen Sportbundes. An diesem Sonntag wird er 80 Jahre alt.
Von Richthofen spielte selbst Hockey und war Lehrer am Canisius-Kolleg, doch die politische Seite des Sports zog ihn in die Verbandsarbeit. „Mich motivierten die ständigen Versuche der DDR und der Sowjetunion, den Berliner Landessportbund aus dem Deutschen Sportbund auszuklammern.“ Um Berlin zu stärken, legte er sich auch mit dem Deutschen Fußball-Bund an. Der sah bei der Europameisterschaft 1988 Berlin als Spielort nicht vor. Dafür kämpfte von Richthofen für das Pokalfinale in Berlin. Auch in der Politik übernahm er Ämter, war zwischenzeitlich stellvertretender Vorsitzender der Berliner CDU. Aber Politik im Sport zu machen lag ihm näher als Sport in der Politik.
Im Vereinigungsprozess bemühte er sich mehr um Aufklärung in Dopingfragen als die meisten anderen Funktionäre. Mit Bundesinnenminister Otto Schily setzte er die Gründung der Nationalen Anti-Doping-Agentur durch. Er blieb dabei immer ein Förderer des Vereinssports. Seinen Geburtstag feierte er am Sonntag mit einem Bankett, das zusätzliche Aufmerksamkeit erfahren hat: Klaus Wowereit trat dort zum ersten Mal seit Beginn der Steueraffäre um André Schmitz öffentlich auf.
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