Berlins Bausenatorin zum Mietendeckel: „Manche Investoren vergraule ich gern“
Berlins linke Bausenatorin Lompscher wertet die Empörung vieler Vermieter über den Mietendeckel als Vorteil. Kurzfristige Investoren brauche die Stadt nicht.
Die Berliner Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) bezeichnet es im Gespräch mit der Wochenzeitung „die Zeit“ als „gesellschaftlich absolut wünschenswert“, dass der Staat mehr Einfluss auf dem Wohnungssektor bekomme.
Der von ihr geplante Mietendeckel empört viele Vermieter, was Lompscher auch als Vorteil sieht. „Manche Investoren vergraule ich gern“, sagt sie der „Zeit“. Zum Beispiel diejenigen, die nur mit dem kurzfristigen Kauf und Verkauf bestehender Wohnungen Geld verdienen wollten. „Die brauchen wir hier nicht“, sagt Lompscher.
Sie erklärt, parallel zum Mietendeckel den Neubau in Berlin vorantreiben zu wollen. In fünf Jahren werde Berlin „zwischen 80.000 und 90.000 Wohnungen mehr haben“, verspricht sie. Lompscher sagt auch den Berliner Bezirksämtern Hilfe zu.
Diese in Berlin ohnehin überlasteten Behörden haben, wenn der Mietendeckel so kommt wie bislang geplant, erheblich mehr Arbeit: Denn sie müssen die Anträge von Mietern prüfen, die ihre Miete senken lassen wollen. „Wenn die Ämter mehr Arbeit bekommen, sorgen wir auch für mehr Mitarbeiter“, versichert Lompscher, ohne sich jedoch dazu zu äußern, woher das Geld dafür kommen werde. (Tsp)