Gebäude am Wannsee: Lungenklinik Heckeshorn wird Flüchtlingsheim
Die ehemalige Lungenklinik Heckeshorn wird bald Flüchtlinge beherbergen. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude vor allem für Filmaufnahmen genutzt.
Die ehemalige Lungenklinik Heckeshorn soll bald ein Flüchtlingsheim werden. Das bestätigte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) geht von rund 350 Plätzen aus. Bis die Flüchtlinge einziehen können, dauert es aber noch ein bisschen. Dafür muss aber erst einmal umgebaut werden. "Umfangreiche Umbaumaßnahmen" seien nötig, teilte das Lageso mit, eine kurzfristige Nutzung sei nicht möglich. Wie schnell das Gebäude hergerichtet werden könne, werde derzeit geprüft. Die Klinik, eine landeseigene Immobilie, liegt nah am Wannsee versteckt in einem Waldstück. Sie wurde 2007 geschlossen und wurde in den vergangenen Jahren für Filmaufnahmen genutzt.
Ob tatsächlich Flüchtlinge in die Ex-Klinik in Heckeshorn einziehen sollen, war lange ungewiss. Dem Vernehmen nach hatten sich Bezirksbeamte darüber mit den Vertretern des Senats gestritten - in Zehlendorf sind ohnehin vergleichsweise wenig Asylbewerber untergebracht worden. Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU) passte schon nicht, dass das dem Senat unterstellte Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) kürzlich Turnhallen im Südwesten der Stadt als Notunterkünfte belegen ließ. Sozialsenator Mario Czaja, ebenfalls CDU-Mitglied, wurde in der Bezirksverordnetenversammlung daraufhin indirekt sogar von den Grünen verteidigt. Inzwischen hat der Senator die Prognose von 15.000 Neuankömmlingen in diesem Jahr nach oben korrigiert, er rechnet nun mit 20.000 neuen Flüchtlingen in der Stadt. Etwa 24.000 Asylbewerber leben derzeit schon in Berlin.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung dieses Eintrags hatten wir fälschlicherweise über eine Kapazität von rund 1000 Plätzen berichtet. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.