Wohnungsmarkt Berlin: Lompscher wird Ausbremsen von Neubau vorgeworfen
Die landeseigenen Wohnungsunternehmen haben klare Forderungen an die Bausenatorin. Der Senat blockiere bisher bewusst den Kampf gegen die Wohnungsnot.
Die landeseigenen Wohnungsunternehmen haben in einem gemeinsam von allen Geschäftsführern unterzeichneten Schreiben Berlins Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) zu einem Bündel von Maßnahmen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus in der Stadt gedrängt. Denn ohne „kurzfristige und sehr konkrete politische Unterstützung“ seien die vereinbarten Ziele zum Neubau von 30.000 überwiegend günstigen Mietwohnungen in Berlin nicht einzuhalten.
Für Bausenatorin Lompscher ist das ein herber Rückschlag im Kampf gegen die Wohnungsnot. Denn die Linken-Politikerin hatte noch vor Kurzem erklärt, dass der Senat voll auf die sechs Landesfirmen setze bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Stadt.
Der Neubau stockt
Doch der Brandbrief der Landesfirmen zeigt nun, dass der rot-rot-grüne Senat den Neubau ausbremst, statt ihn zu beschleunigen. So attackieren die sechs Geschäftsführer auch die von Lompscher gerade erst angestoßene Debatte über neue Verfahren zur Beteiligung der Bürger bei Bauvorhaben. „Dies führt absehbar zu Zeitverzögerungen“ und gefährde „schon jetzt“ die Erreichung der „Neubauziele“.
Die Landesunternehmer fordern ferner „sehr kurzfristig weitere Flächen des Landes“. Auf dem Markt gebe es keine günstigen Baulandflächen, um bezahlbare Mietwohnungen zu bauen. Kritik gibt es auch an der Bearbeitung von Bauanträgen und Siedlungsvorhaben.
Ralf Schönball