Flughafen Tempelhof: Lollapalooza-Festival muss umziehen
33 Großveranstaltungen waren für das nächste Jahr auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof geplant. Für sie werden nun Alternativlocations gesucht.
Die Verwirrung ist groß. Finden die für 2016 geplanten Veranstaltungen auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof nun statt oder nicht? 33 Events waren in den Hangars und auf dem Vorfeld im nächsten Jahr geplant – für sie sollen nun Alternativlocations gesucht werden.
Auf der Internetseite der Stadtvermarkter von Visit Berlin steht etwa: „Abgesagt: Lollapalooza Berlin“. Darunter ist dann aber zu lesen, dass das wichtigste Pop-Festival aus den USA samt Rahmenprogramm mit Kunst, Mode, Streetfood, Kultur und Entertainment „am 10. und 11. September 2016 auf dem Flughafen Tempelhof in die zweite Runde“ geht. Die Veranstalter des Lollapalooza sagen, das Festival finde auf jeden Fall statt. Man stehe „in engem Kontakt mit den Behörden der Stadt Berlin und der Tempelhof Projekt GmbH, um all unsere Optionen inklusive des Tempelhofer Flughafens zu prüfen und gemeinsam eine geeignete Lösung für unser Festival in der Hauptstadt zu finden“, hieß es am Donnerstag.
Alternativen zu finden, ist für die Veranstalter schwer
„Klar ist, dass wegen der aktuellen Entwicklungen die Veranstaltungen nicht genauso wie geplant in den Hangars und auf dem Vorfeld stattfinden können“, sagt Constanze Döll, Sprecherin der Tempelhof Projekt GmbH. Man sei aber auch mit den Lollapalooza-Machern im Gespräch, um das „Highlight-Event“ mit Künstlern wie dem Interpreten des aktuellen James- Bond-Titelsongs Sam Smith, mit Macklemore & Ryan Lewis, Seeed, Deichkind und Belle & Sebastian in der Stadt zu halten. Ein weiterer Höhepunkt des Veranstaltungsjahres wäre das Formular-E-Rennen auf dem Vorfeld gewesen. Auch da prüfe man mit dem Veranstalter alternative Straßen oder Fahrgelände in Berlin. Die Tempelhof Projekt GmbH wolle und müsse auch Ausfallgebühren vermeiden. Man bitte aber alle Veranstalter um Verständnis, da man sich wegen der Flüchtlingskrise plötzlich einer gesamteuropäischen Herausforderung nicht gekannten Ausmaßes stellen müsse.
Die Suche nach Alternativlocations erschwert, dass viele Veranstalter weltweit gerade die einzigartige Location im Flughafenambiente schätzten; einen adäquaten Alternativort gebe es einfach nicht, sagt Sprecherin Constanze Döll. Die zwei in diesem Jahr geplanten Fernsehaufzeichnungen sowie die Gala „Ein Herz für Kinder“ am 5. Dezember mit Helene Fischer finden nach Aussage von Döll wie geplant statt.