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Tagesspiegel-Aktion: Leser spenden 36 570 Euro

Seit der Prügelattacke durch einen Neonazi vor fast 15 Jahren ist der Italiener Orazio Giamblanco schwer behindert. Tagesspiegel-Leser haben in den vergangenen Monaten eine Rekordsumme für ihn und seine Familie gespendet.

Berlin/Bielefeld – Orazio Giamblanco findet kaum Worte angesichts der Rekordsumme, die Leser des Tagesspiegels in diesem Winter für ihn gespendet haben. „Wir haben uns so gefreut“, sagt er, „wir bedanken uns herzlich“. Seit Dezember sind 36 570 Euro eingegangen, das meiste Geld wurde auch schon an den schwer behinderten Italiener überwiesen, der mit seiner Lebensgefährtin Angelica Berdes und ihrer Tochter Efthimia in Bielefeld lebt. Giamblanco leidet seit dem Angriff eines Rechtsextremisten in Trebbin (südlich von Berlin) im September 1996 an spastischer Lähmung, Magenproblemen und Depressionen, sprechen kann er nur mühsam. Mit einem Teil des Geldes, so überlegt er mit den beiden Frauen, könnte er in diesem Jahr vielleicht eine Reise in seine alte Heimat Sizilien finanzieren.

Die enorme Höhe der Spendensumme ist unter anderem einem Berliner zu verdanken, der 25 000 Euro eingezahlt hat. Der Mann, der namentlich nicht genannt werden möchte, hatte im Dezember die Reportage im Tagesspiegel über Giamblancos Zustand gelesen. Die Zeitung berichtet seit 1997 Jahr für Jahr, wie es dem Italiener und den zwei Frauen geht. Regelmäßig melden sich dann Leser, die helfen wollen. Der Tagesspiegel veranstaltet seit mehreren Jahren die Spendenaktionen gemeinsam mit dem Potsdamer Verein Opferperspektive, der von Rechtsextremisten angegriffene Menschen betreut, und dem Weißen Ring, der sich generell um Kriminalitätsopfer kümmert. Mit einer weiteren Spendenaktion unterstützt die Stadt Trebbin den Italiener und die Frauen. Auf dem Trebbiner Konto sind seit November 1250 Euro gelandet. Alle Gelder landen ohne Abzug beim Empfänger Orazio Giamblanco. Der Tagesspiegel, die beiden Vereine und die Stadtverwaltung Trebbin danken allen Spendern.

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