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Auch im Berliner Stadtbild ist die Kolonialzeit noch zu spüren.
© Britta Pedersen/dpa

Berliner Kultursenator: Lederer fordert Aufarbeitung der Kolonialzeit

Der Kolonialismus sei in der Gesellschaft noch immer präsent, mahnt Kultursenator Klaus Lederer – auch im Berliner Stadtbild. Das müsse sich ändern.

Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer hat eine umfassende Aufarbeitung der Kolonialzeit angemahnt. „Die Verantwortung nur auf die ethnologischen Museen abzuschieben, würde viel zu kurz greifen“, sagte der Linken-Politiker in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Koloniale Abhängigkeiten und Machtverhältnisse wirken bis heute fort. Und diesem Thema müssen wir uns mit aller Ernsthaftigkeit und Beherztheit widmen.“

Dazu gehört nach Ansicht von Lederer nicht nur das Eingeständnis von Schuld und die Übernahme von Verantwortung gegenüber den Ländern des Südens. Es gehe auch um anhaltende koloniale Denkweisen bei uns. „Der Kolonialismus ist in der Gesellschaft immer noch präsent. Auch im Berliner Stadtbild gibt es noch eine ganze Menge – angefangen von der Diskussion um die Mohrenstraße bis zu Bildern an Häuserfassaden, in denen sich die Ideologie von Über- und Unterordnung ausdrückt.“

In den kommenden Jahren soll die Kolonialgeschichte der Stadt möglichst gründlich aufgearbeitet werden. Dabei sind alle Museen gefordert, ihre Sammlungen auf koloniales Unrecht hin zu durchforsten. Ein erster dringender Schritt sei die Digitalisierung der Bestände, sagte der Kultursenator. In einem zweiten Schritt müssten Rückgabeforderungen der Herkunftsländer ernst genommen werden. „Wir können die Ansprüche nicht immer nur mit der schwierigen Rechtslage kontern.“ dpa

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