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Unterkunft für Flüchtlinge: Die Zelte auf einem früheren Kasernen-Gelände in Berlin. Um die neu ins Land gekommenen Menschen unterzubringen, müssten 400.000 Wohnungen gebaut werden - jedes Jahr, sagt eine Studie.
© Paul Zinken/dpa

Wegen Flüchtlingen: Verbände fordern Bauprogramm: Laut Studie braucht Deutschland 400.000 Wohnungen - jedes Jahr

Durch die Flüchtlinge habe Deutschland ein "riesiges Wohnungsdefizit", sagen Wissenschaftler und schlagen vor, dass der Staat 6,4 Milliarden Euro in den Wohnungsbau investiert.

Um die zahlreichen nach Deutschland kommenden Flüchtlinge unterzubringen, müssen rund 400.000 Wohnungen jährlich neu gebaut werden - und zwar fünf Jahre lang. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des renommierten Pestel-Instituts. In diesem Jahr werden rund 260.000 Wohnungen fertig

Am größten sei der Bedarf nach Auffassung der Wissenschaftler in Ballungsgebieten wie Hamburg, München und Berlin - wie viele Wohnungen genau in der Hauptstadt fehlen, hat das Institut nicht ermittelt. Stadtsoziologen zufolge fehlten bereits vor Beginn des Zuzugs durch Kriegsflüchtlinge allein in Berlin "100.000 leistbare Wohnungen" zu Mieten von gut 5 Euro je Quadratmeter und Monat.

Beauftragt hatte die Studie das "Verbändebündnis sozialer Wohnungsbau", das aus Wohnungsverbänden, Mieterbund und Gewerkschaften besteht.

Den Verfassern der Studie zufolge "schiebt Deutschland ein riesiges Wohnungsdefizit" vor sich her, das von Jahr zu Jahr größer werde. Um der Lage Herr zu werden, müsse ein "Neustart des sozialen Wohnungsbaus für Haushalte mit unteren Einkommen und für sozial Bedürftige" erfolgen. Der Bund müsse dazu wirkungsvolle Anreize geben: Investitionszulagen etwa.

Außerdem schlagen die Wissenschaftler "zeitlich begrenzte Vergünstigungen" vor, zum Beispiel eine steuerliche Sonderabschreibung für Investitionen in den Wohnungsbau. Dabei sei mit Kosten für den Staat in Höhe von 6,4 Milliarden Euro zu rechnen - das Bauprogramm werde allerdings im Gegenzug dem Fiskus 3,6 Milliarden Euro an Steuereinnahmen einbringen.

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