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Berlin: Lange Nacht der Stars

Im Palais am Funkturm wurden die Echos verliehen – und die Szene feierte sich Die Fans bedrängelten ihre Favoriten: Rammstein und Schockrocker Manson.

Wenn das kein inszeniertes Skandälchen ist. Moderatorin Barbara Schöneberger, die mit pinkfarbenen Glitzer-High Heels über die Bühne stöckelt, knutscht bei der 21. Echo-Verleihung am Donnerstagabend im Palais am Funkturm mit Co-Moderatorin Ina Müller. Ganz nach dem Vorbild von Madonna und Britney Spears bei den MTV Music Awards vor neun Jahren. Jede Menge Musik und Stars gibt’s dann auch noch beim traditionellen Klassentreffen der Musikbranche, die sich vor rund 3200 Zuschauern selbst feiert, mit Auftritten von Rammstein, Sean Paul, Katy Perry, den Toten Hosen oder von Kraftklub.

Reggae-Sänger Shaggy ist zum ersten Mal beim Echo und schwärmt vom Berliner Nachtleben. Viel trinken wolle er in der Echo-Nacht, sagte er. Nur als Letzter werde er die Party nicht mehr verlassen, er sei ja nicht mehr der Jüngste. Sein Kumpel, Reggaestar Sean Paul kommt mit hochfrisiertem Irokesenschnitt, sein Wissen über Deutschland gleicht eher dem Repertoire der meisten Kurzzeittouristen: „amazing place, Berlin“, tolle deutsche Nationalmannschaft, Oktoberfest.

Gegensätze dann beim Berliner Rüpelrapper Sido und Freundin Doreen. Sido in Wollmütze, Jeans und Sonnenbrille, Doreen in schickem rotem Kleid. Sido bekommt mit Rapperkollege Bushido für „So mache ich es“ wie schon 2011 den Echo fürs beste Musikvideo. Und will dann vor allem eines, sich mit Jägermeister betrinken. Außerdem stichelt er gegen Lindenberg. Er finde es unfair, wenn jemand nach dem Preis fürs Lebenswerk – den bekam Udo vor 18 Jahren - noch mehr Preise erhalte, scherzt er. Nach 1992 und 2009 räumt Udo am Donnerstag aber gleich weiter ab, als bester Künstler „Rock/Pop National“ und für das Album des Jahres. Danach präsentiert er mit Jan Delay den Hit „Reeperbahn“.

Vor der Halle warten die Fans schon auf die Stars bei warmen Frühlingstemperaturen. Die Favoriten sind klar: Die Berliner Rocker Rammstein und Marilyn Manson. „Dass man Marilyn Manson nochmal in Deutschland sehen kann“, freut sich Vanessa, 19, die aus Nordrhein Westfalen angereist ist. Aber der Friedrichshainer Tim Bendzko sei auch ganz süß. Selbst der bleich geschminkte US-Rocker Marilyn Manson raunt „Rrrrammstein“ auf die Frage, auf wen er sich am meisten freue. Den Berlinern überreicht er dann auch gleich den Preis als beste deutsche Rocker. Beim Heimspiel heimst Rammstein auch den Preis für die erfolgreichsten deutschen Musiker im Ausland ein.

Weitere Preisträger sind: Helene Fischer in der Kategorie „Deutschsprachiger Schlager“, Rosenstolz als beste Pop/Rockgruppe national und Casper als bester HipHopper national. Nach der Verleihung feiern die Gäste im Palais am Funkturm weiter. Auf zwei Etagen fließen bis in die Morgenstunden literweise Wodka und Bier.Christoph Spangenberg

Christoph Spangenberg

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